Mehr als 9400 Menschen kritisieren Reform des Radiosenders WDR3

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Radio UKW Bild: © jakkapan - Fotolia.com
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Die Kritiker der WDR3-Reform können einen ersten Teilerfolg verbuchen.Am Freitag hatte sich der WDR-Rundfunkrat erneut mit dem Thema befasst und möchte nun noch einmal über die Veränderungen am Hörfunkprogramm beraten.

Nach aktuellen Plänen sollen das achtminütige Nachrichten-„Journal“, das werktags viermal ausgestrahlt wird, die Sendereihe „Musikpassagen“ und das Auslandsmagazin „Resonanzen weltweit“ sowie exklusive Beiträge für das Magazin „Resonanzen“ und das Musik- und Literaturfeature gestrichen werden.
 
Dagegen protestierten nun mehr als 9400 Menschen. So viele hatten bis Montagvormittag im Internet einen offenen Brief unterschrieben, mit dem gegen die anstehende Reform des Senders WDR3 protestiert wird, teilte die „Süddeutsche Zeitung“ am Montag mit.

Die Senderchefs äußerten sich zunächst positiv über die Kritik an ihren Plänen. „Ich finde gut, dass wir nochmal eine Diskussion bekommen“, sagte WDR-Hörfunkdirektor Wolfgang Schmitz. Er gebe aber zu, dass das Ausmaß der Proteste für ihn dann doch überraschend ist: „Angesichts der relativ geringfügigen Änderungen habe ich nicht damit gerechnet, dass so die Post abgeht“, sagte er.
 
Schmitz sehe bei den Initiatoren des Protests viel Fehlinformation kursieren. „Wenn gekürzt werden sollte, könnte ich die Proteste ja verstehen, aber wir kürzen nicht, wir schichten lediglich Ressourcen um“, sagte er. Am Charakter von WDR3 werde sich nichts ändern.
 
Die Kritiker hingegen beklagen „eine anstehende Verarmung des Programms“. Besonders verwiesen sie darauf, dass täglich 32 Minuten politische Berichterstattung gestrichen werden sollen. „Es werden höchstens zwei Minuten weniger am Tag, vielleicht werden es aber auch drei Minuten mehr“, hielt Schmitz dagegen.
 
Auch den Vorwurf, die Reform sei quasi hinter geschlossenen Türen verhandelt worden, will er nicht auf sich sitzen lassen. „Wenn etwas gründlich und offen diskutiert worden ist, dann diese Programmveränderungen“, sagte er. [su]

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