Mehr als nur Netflix: Alternativen zum Streaming-Giganten

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Wenn es um Dienste zum Streamen von Filmen und TV-Serien geht, denken die meisten direkt an den omnipräsenten roten US-Riesen – schließlich prangt inzwischen selbst auf den Fernbedienungen vieler aktueller Smart-TVs ein separater Netflix-Button.

Da vergisst man schnell, dass es auch noch andere Anbieter gibt: teils mit einem ähnlichen Konzept wie Netflix, teils auf Nischen spezialisiert. Wir werfen einen Blick auf den Markt. Das große Hickhack

Immer weniger Menschen schauen auf klassischem Weg fern. Gleichzeitig steigt einer aktuellen Studie zufolge die Zahl derjenigen stetig an, die Streaming-Dienste nutzen. Von einer Verdopplung innerhalb der letzten zwei Jahre ist die Rede. Der Löwenanteil der Kunden (62 %) setzt dabei auf die Branchenführer Amazon Prime oder Netflix. 
 
Der Markt bietet aber – auch wegen der starken Fragmentierung des Angebots an Serien und Filmen – Platz für weitere große Dienste. Der Traum der Nutzer, alle guten Inhalte über nur ein Abo geliefert zu bekommen, wird vorerst aber genau das bleiben: ein Traum. Daran, dass beispielsweise Jessica Jones nur auf Netflix und The Man in The High Castle ausschließlich auf Amazon Prime verfügbar ist, hat man sich bereits gewöhnt – schließlich sichern sich die Anbieter oft entweder die alleinigen Ausstrahlungsrechte oder setzten gleich auf Produktionen aus eigenem Haus
 
Allerdings nimmt das Lizenzwirrwar teils abstruse Züge an: So wird die neue Staffel von House of Cards – eigentlich die Netflix-Eigenproduktion schlechthin – in Deutschland zunächst exklusiv beim Konkurrenten Sky zu sehen sein und erst 6 Monate später auf Netflix erscheinen. Warum? Sky erwarb die Rechte für die Ausstrahlung, bevor Netflix in Deutschland überhaupt verfügbar war. Gut für Sky, dumm gelaufen für Netflix-Nutzer – denn auch der beliebte Trick, über einen VPN-Server auf die US-Bibliothek zugreifen zu können, funktioniert seit einiger Zeit nicht mehr.
 
Kurzum: Den einen besten Streamingdienst gibt es nicht, stattdessen muss jeder Nutzer individuell entscheiden, welche Inhalte und sonstigen Features wichtig für ihn sind – auch dort gibt es große Unterschiede. Ein ausführlicher Vergleich der großen Streamingdienste Netflix, Maxdome und Sky Ticket, der sich außerdem mit dem Angebot von iTunes Video und Google Play (Filme & Serien) befasst, ist hier abrufbar.Streaming aus der Nische

Nun sind unterschiedliche Angebote ja nicht automatisch schlecht, zumindest solange sich die Anbieter nicht gegenseitig die Butter vom Brot bzw. die Filme von der Rolle nehmen. So gibt es neben den zuvor genannten Portalen, die mit ihrem Angebot auf die breite Masse abzielen, auch Services, die sich auf Inhalte spezialisieren, die etwas abseits vom Mainstream verortet sind.
Wer zum Beispiel die asiatische Filmkultur mag, findet auf crunchyroll zahlreiche Animes und fernöstliche Dramaserien, die auf keinem der großen Streamingportale abrufbar sind. Ebenfalls auf ostasiatische Serien und Filme spezialisiert ist Dramafever, wo es einige Titel sogar kostenlos zu sehen gibt – allerdings nur mit originaler Sprachausgabe und englischen Untertiteln. 
Es geht aber auch weniger exotisch. Auf Pantaflix steht Nutzern eine vergleichsweise kleine, dafür aber umso feinere Auswahl an Independent- und Arthouse-Filmen zur Verfügung. Derartige Angebote ermöglichen es, auf legalem Wege Inhalte zu streamen, die die großen Anbieter gar nicht erst in ihr Portfolio aufnehmen. Der geneigte Cineast oder Serienfan muss sich allerdings mit dem Gedanken anfreunden, Geld für mehr als nur einen Streamingdienst zu investieren – oder auf den ein oder anderen Leckerbissen verzichten.

[red]

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32 Kommentare im Forum

  1. Kann man Netflix eigentlich monatlich kündigen? Oder läuft dass so wie bei Amazon ab wenn man ein Abo macht dass man 1 Jahr gebunden ist
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