„Melancholia“ und „Pina“ räumen beim Europäischen Filmpreis ab

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Lars von Triers „Melancholia“ hat den Europäischen Filmpreis gewonnen. Insgesamt wurde das Drama mit drei Trophäen ausgezeichnet, ebenso wie der britische Historienfilm „The King’s Speech“. Gewinner aus deutscher Sicht: Wim Wenders „Pina“.

Neben dem Hauptpreis gewann das Endzeitdrama des dänischen Regisseurs auch die Auszeichnung für Kamera und Szenenbild. „Melancholia“ war in insgesamt acht Kategorien nominiert. Neben von Triers Drama wurde auch das britische Historiendrama „The King’s Speech“ von Regisseur Tom Hooper am Samstagabend bei der Gala in Berlin in drei Kategorien ausgezeichnet – für den besten Hauptdarsteller und den besten Schnitt. Zudem erhielt der oscarprämierte Streifen den Publikumspreis.
 
Aus deutscher Sicht war die 3D-Dokumentation „Pina“ der erfolgreichste Film des Abends. Die von dem deutsche Regisseur Wim Wenders inszenierte Hommage an Pina Bausch wurde als beste Dokumentation ausgezeichnet. „Ich bin Pina Bausch sehr dankbar“, sagte der sichtlich bewegte Regisseur. Der Film sei ein großer Trost gewesen, sagte eine Tänzerin aus dem Ensemble der 2009 verstorbenen Wuppertaler Choreografin.

Als beste Schauspielerin wurde Oscarpreisträgerin Tilda Swinton für das Drama „We need to talk about Kevin“ geehrt, in dem sie eine Mutter spielt, die mit dem Amoklauf ihres Sohnes zurechtkommen muss. Oscarpreisträger Colin Firth wurde für seinen Part als stotternder König in „The King’s Speech“ ausgezeichnet.
 
Von Trier sowie Swinton und Firth waren bei der Preisverleihung nicht persönlich anwesend. Der dänische Regisseur hatte in Vertretung seine Ehefrau Bente Frøge geschickt. Sie habe gleich nach der Verleihung mit ihm telefoniert, sagte sie. „Er ist sehr glücklich“. Ihr Mann werde allerdings keine Pressekonferenzen mehr absolvieren – da ist sich Frøge sicher. „Es ist eine Erleichterung für ihn“. So könne er sich auf seine Arbeit konzentrieren. Dem Publikum sollte sie auf Wunsch ihres Mannes freundlich zuwinken. Von Trier hatte beim Filmfestival in Cannes mit missglückten Witzeleien über Hitler einen Eklat ausgelöst.
 
In Berlin stellte Schauspielerin Nina Hoss „Melancholia“ als „Meisterwerk“ vor. Sie durfte am Ende als Filmpatin den Siegerumschlag öffnen. Die Preisträger wurden von den 2500 Mitgliedern der Europäischen Filmakademie gekürt.
 
Die Dänin Susanne Bier gewann mit ihrem oscarprämierten Drama „In einer besseren Welt“ die Trophäe für die beste Regie. Der 85 Jahre alte französische Schauspieler Michel Piccoli erhielt von der Akademie einen Sonderpreis. Der britische Regisseur Stephen Frears wurde für sein Lebenswerk geehrt, der dänische Schauspieler Mads Mikkelsen für seinen Beitrag zum Weltkino.
 
Durch den von Balkan-Beats untermalten Abend im Tempodrom führte Moderatorin Anke Engelke – gewohnt witzig und mit kosmopolitischem Charme. 2012 wird der Europäische Filmpreis auf Malta verliehen.Die Preisträger des Europäischen Filmpreise 2011
[dpa/js]

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