Microsofts Cloud wird gestutzt

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Mit dem unbegrenzten Speicher bei Microsofts Cloud OneDrive ist nun Schluss. Das Unternehmen muss den Speicherplatz limitieren, da einige Nutzer das Angebot über alle Maßen strapaziert haben.

Uneingeschränkter Speicher in Microsofts Cloud OneDrive – damit ist es für Kunden der Bürosoftware Office 365 nun vorbei. Das Unternehmen kappt sein unlimitiertes Angebot wieder. Einige Nutzer hätten die Möglichkeit massiv missbraucht und ganze Film-Sammlungen online abgelegt, erklärte Microsoft in einem Blogeintrag. In einigen Fällen seien pro Nutzer über 75 Terabyte Speicher belegt worden – 14 000 Mal mehr als im Durchschnitt. Erste Nutzer reagierten inzwischen mit Unverständnis auf den Schritt.

Künftig werde es beim Abo eine Beschränkung auf 1 Terabyte geben – eine übliche Größe auch bei anderen Anbietern wie Apple oder Yahoo und eine typische Kapazität externer Festplatten. Kunden sollen über die Änderungen informiert werden und dann zwölf Monate Zeit haben, um ihre Daten entsprechend zu reduzieren, sollten sie die nun gesteckte Obergrenze bisher überschritten haben. Das Gratis-Volumen im Online-Speicherdienst OneDrive werde von 15 auf 5 Gigabyte gesenkt. Damit positioniert sich Microsoft allerdings unterhalb des Konkurrenten Google, der mit Google Drive aktuell 15 Gigabyte Speicher bietet. Apple hält das Gratis-Volumen bei 5 Gigabyte.
 
Zudem sollen die Angebote mit 100 und 200 Gigabyte Speichervolumen abgeschafft werden. Bestandskunden seien davon nicht betroffen, betont Microsoft. Neuen Nutzern sollen stattdessen von Anfang 2016 an 50 Gigabyte Speicher für 1,99 Dollar monatlich angeboten werden. Rivalen wie Apple oder Google hatten zuletzt Cloud-Speicher günstiger gemacht, Microsoft war in dem Konkurrenzkampf zuvor mit dem unbegrenzten Volumen für Abo-Kunden vorgeprescht. Der in Fahrt kommende Preiskampf verstärkte auch den Druck auf spezialisierte Speicher-Anbieter wie Dropbox oder Box.
 
Microsoft will OneDrive auch weiterhin als mehr als ein Back-up- und Speicher-Angebot verstanden wissen. Die nun angekündigten Änderungen seien notwendig, um das Cloud-Angebot weiterhin als intelligente Lösung für die produktive Zusammenarbeit anbieten zu können, hieß es.
 
Ob die nun angekündigte Kappung ein sinnvoller Schritt ist, bezweifeln unterdessen manche Nutzer. Diese „Flip-Flop-Strategie“ werde Microsoft eine Menge Kunden kosten, kommentierte ein Nutzer den Blogeintrag. Es sei aber das beste, was Dropbox passieren könne. Ein anderer Nutzer hält die Entscheidung für einen schlechten Aprilscherz und fragt, warum Microsoft seine Abonnenten dafür bestrafe, dass einige wenige das Angebot mit möglicherweise illegalen Inhalten missbrauchten. [dpa/am]

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11 Kommentare im Forum

  1. Kommt ja auch immer drauf an was für Daten. Bei Kontonummern und Passwörter wäre ich skeptisch. Bei allgemeinen Daten sehe ich da kein Problem. Habe inzwischen fast alles in der Cloud. Halt nur nicht bei Microsoft.
  2. Besser ein Backup in der Cloud, als garkein Backup. Wenn einem die Bude abfackelt, was statitisch gesehen um ein vielfaches wahrscheinlicher ist, als ein Lottogewinn (und trotzdem spielen jede Woche Hunderttausende Menschen Lotto), bringt einem nichtmal ein Backup was, wenn die externe Festplatte nicht wo anders gelagert wird. Ich lagere alle meine persönlichen Dateien die nicht wiederbesorgbar sind (selbst geschossene Urlaubsbilder z.B.) in der Cloud, einfach weil sie dort nicht verlohren gehen, sollte mein Equipment (warum auch immer) zerstört werden.
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