Mobilfunk v. Internetriesen: Darum geht es in dem Konflikt

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Mobilfunkriesen gegen die großen Internetplayer wie Facebook und Co. etabliert sich als fortwährender Kampf. Grund sind dabei die unterschiedlichen Rahmenbedingungen für die Anbieter.

Es ist fast schon ein Ritual: Beim Mobile World Congress in Barcelona kritisieren Telekommunikations-Riesen, dass Online-Dienste in den von ihnen teuer ausgebauten Daten-Netzen Geschäfte machten, von denen für sie nichts abfalle. Die Gegensätze sitzen tief.

Was ist der Kern des Konflikts?

Die Telekom-Firmen beklagen, es gebe nicht die gleichen Rahmenbedingungen. Zum einen gebe es für sie Regulierungs-Vorgaben, die Online-Dienste wie WhatsApp, der Facebook Messenger oder Apples iMessage nicht hätten – obwohl sie aus Sicht der Mobilfunk-Manager ähnliche Produkte anböten. Zudem ärgert es sie, dass die schnellen Daten-Netze zwar von ihnen für viele Milliarden Dollar ausgebaut wurden, sie aber nichts von dem Geld abbekämen, dass die Internet-Firmen dort verdienten.

Wie reagieren die Online-Dienste?
Die Standard-Antwort, zu der zum Beispiel auch Mark Zuckerberg bei vergangenen Besuchen in Barcelona griff: Die Online-Angebote bewegten Kunden überhaupt erst dazu, Daten-Tarife zu buchen. Das heißt, ohne sie würden die Telekom-Firmen auf ihren Netz-Investitionen sitzen bleiben, ist das Gegenargument der Online-Dienste. Die Idee einer Art Daten-Maut als Ausgleich für Investitionen ins Netz lehnen sie kategorisch ab.

Wollen die Mobilfunker also, dass für Internet-Telefonate oder Whatsapp-Nachrichten die gleichen Regeln wie für sie jetzt gelten?

Es gehe auch anders herum, dass die Regulierung für sie gelockert werde, Hauptsache gleiche Bedingungen für alle, erklären die Mobilfunk-Chefs. Ein Unterschied zeigt sich gerade in den USA: Während Netzbetreiber per Gesetz alle SMS an Behörden herausrücken müssen, sperrt sich Apple bei seinem iMessage-Dienst unter Hinweis auf Verschlüsselung auch nach einer Gerichts-Anordnung dagegen.

Wie kommt in dieser Situation Mark Zuckerberg mit der Vision seiner Initiative Internet.org für günstigen oder sogar kostenlosen Zugang zu Online-Diensten in Entwicklungsländern bei den Netzbetreibern an?

Zuckerberg stößt auf Skepsis. So sagte Vodafone-Chef Vittorio Colao vor einem Jahr geradeheraus, es wirke, „als würde Zuckerberg die Internet-Anschlüsse mit meinem Geld finanzieren wollen“. Das sei nobel – „aber etwas weniger nobel als wenn er es mit seinem eigenen Geld machen würde.“ Für günstigere Internet-Zugänge würde schon sorgen, wenn die Preise bei Frequenz-Auktionen und die Belastung durch Regulierungsvorgaben niedriger wären, argumentierte Colao. [Andrej Sokolow/kw]

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