Die Gespräche mit Vodafone haben bereits bewiesen: Liberty Globals Interesse an Mobilfunkservices ist gestiegen. Mit dem Kauf des belgischen Anbieters Base soll noch nicht das letzte Wort gesprochen sein. Eine Fusion mit Vodafone schließt das Unternehmen aber weiter aus.
Für Liberty Global, eines der größten Kabelunternehmen der Welt, wird der Mobilfunkmarkt plötzlich wieder attraktiver. Die Gespräche mit dem Mobilfunkriesen Vodafone in den letzten Wochen über den Austausch von Mobilfunk-Assets dienen als Beleg. Auch der Chef von Liberty Global, Michael Fries, bestätigte im Gespräch mit dem Wall Street Journal auf der Kölner Messe Anga Com das gewachsene Interesse.
So sei ein gebündeltes Angebot von TV, Festnetztelefonie, Internet und Mobilfunk, die sogenannten Quad-Play-Angebote ein wichtiges Teil des Puzzles, erklärt Fries. Im Bereich Mobilfunkservices müsse Liberty aber zulegen, da dieser Bereich ein besonderer Wachstumstreiber sei und die Konkurrenz der Telekomunternehmen solche Quad-Play-Produkte bereits anbieten würden.
Dazu passt, das Liberty über seine belgische Firma Telenet den Mobilfunkanbieter Base aufgekauft hat. Weitere Zukäufe seien aber nicht geplant, auch nicht in Großbritannien, wo Liberty mit Virgin Media im Mobilfunksektor vertreten ist. Wobei Vodafone scheinbar in den gemeinsamen Gesprächen großes Interesse an Virgin zeigte. Liberty seinerseits hat ein Auge auf Vodafones Geschäfte in Deutschland geworfen. Das berichtet zumindest die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf einen Insider.
In den kommenden Jahre stehe laut Fries ein beträchtliches Budget für die Einführung von mobilen Diensten bereit. Zu den Gerüchten um eine Fusion erklärte der Liberty-Global-Chef, das sein Unternehmen als Übernahmeziel nicht anfällig sei und für den weiteren Erfolg keine Transaktion nötig habe. [buhl]
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