Mörderische Welt der Singles beim Leipziger „Tatort“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Feiern, flirten und mit einem Fremden nach Hause gehen – für die Mittvierzigerin Julia endet ein solcher Abend tödlich und ruft die Leipziger „Tatort“-Kommissare auf den Plan. Ihr neuer Fall führt Keppler und Saalfeld in die Welt alternder Großstadtsingles, die auf der Suche nach dem Glück offenbar auch über Leichen gehen.

Bei ihren Ermittlungen geraten die Leipziger „Tatort“-Kommissare Eva Saalfeld (Simone Thomalla) und Andreas Keppler (Martin Wuttke) diesmal in die Welt der Großstadtsingles. Da wird gefeiert und geflirtet, was das Zeug hält. Die lebenslustige und attraktive Mittvierzigerin Julia Marscher (Oana Solomon) hat am Abend ausgelassen mit ihren Freundinnen auf einer Ü40-Party getanzt.
 
Gegen Morgen wird sie tot in Leipzig Mockau entdeckt. Erwürgt, mit Fesselspuren an Händen und Füßen. Und sie hatte Sex vor ihrem Tod. In ihrem 19. Fall für die ARD-Krimireihe „Tatort“ ergibt sich für Saalfeld und Keppler bei dem Mord an Julia Marschner eine erschreckende Parallele zu einem früheren Fall. Hat der „Würger von Mockau“ im Krimi „Frühstück für immer“ zugeschlagen, wie der „Tatort“ an diesem Sonntag (20.15 Uhr) in der ARD heißt.
 
Oder gehört der Mörder zum Freundeskreis von Julia Marschner. Sie habe sie immer gewarnt, nicht einfach mit jedem mitzugehen, sagt ihre beste Freundin, die Physiotherapeutin Karmen Slowinski (Inga Busch). Doch mit wem Julia die Party verlassen hat, dazu gibt es unterschiedliche Aussagen. Ins Visier der Ermittler gerät Julias Flirtcoach Tom Römer (Marc Hosemann).
 
Der gibt zwar zu, ein paar Mal Sex mit Julia gehabt zu haben, aber das habe ihn nicht mehr interessiert und Julia auch nicht. Doch er gibt an, ein anderer sei mit Julia weggegangen. Der habe nie Probleme, eine Frau abzuschleppen. „Er hat die Hard Ware – er ist Schönheitschirurg“. Doch Peter Hauptmann (Filip Peeters) leugnet. Und seine betrogene Ehefrau gibt ihm ein wasserdichtes Alibi. Die Kriminalisten finden heraus, dass der seriöse Schönheitschirurg in seinem Zweit-Appartment ein delikates Geheimnis bewahrt. Und welche Rolle spielt eigentlich die Anwältin Silvie Stein (Ursina Lardi), die auch zu den Freundinnen von Julia gehörte?

In diesem Film ermitteln Saalfeld und Keppler tief in tragischen zwischenmenschlichen Beziehungen. In einer Welt alternder Frauen, die sich nichts sehnlicher wünschen als einen Partner fürs Leben zu finden, für das „Frühstück für immer“. Allerdings ist die mäßig spannende Story an einigen Stellen überfrachtet. Etwa wenn Julia ihren Schwiegersohn in spe rigoros ablehnt und ihre Tochter bei ihm bleibt, obwohl er sie betrogen hat. Und muss der Frauenheld ausgerechnet ein Schönheitschirurg sein?
 
Die Folge wurde von Saxonia Media im Auftrag des MDR für die ARD gedreht. Regie führte Claudia Garde. Das Drehbuch schrieb Katrin Bühling.
 
Für die Leipziger Kommissare heißt es bald Abschied nehmen. Der MDR sucht neue Gesichter und Konzepte und womöglich auch andere Drehorte. Möglich, das der „Tatort“ aus Sachsen künftig nicht mehr in Leipzig spielt. Momentan läuft ein Ausschreibungsverfahren, das am 2. Mai endet. Mit dem aktuellen Team werden in diesem Jahr noch zwei Folgen gedreht, die 2015 ausgestrahlt werden.

[Gitta Keil/fm]

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