Mondlandung und Beerdigungen: Die 10 größten TV-Ereignisse

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Bild: Destina - Fotolia.com
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ZDF-Chefredakteur Peter Frey hat die Hochzeit des britischen Prizenpaares William und Kate als größtes TV-Ereignis des Jahres bezeichnet. Der „Stern“ veröffentlichte am Dienstag eine Auflistung der größten Fernseh-Events aller Zeiten.

Dabei sind es Momente von zentraler politischer oder kultureller Bedeutung, die die Menschen weltweit in Scharen vor die Bildschirme locken. Eines der ersten großen Fernsehereignisse war die Krönung von Queen Elizabeth II. Die feierliche Krönung der damals erst 27-Jährigen Queen Elizabeth II. in der Westminster Abbey am 2. Juni 1953 verfolgten laut „Stern“ etwa 20 Millionen Briten. Dies dürfte einer Quote von nahezu 100 Prozent entsprochen haben, da es damals noch recht wenige TV-Geräte in privaten Haushalten gab.
 
Etwa 16 Jahre später lockte ein interstellares Ereignis vor allem die amerikanische Bevölkerung vor den Bildschirm. Die Mondlandung war ein kleiner Schritt für die Raumfahrt, aber ein großer Schritt für das Medium Fernsehen. Geschätzte 500 Millionen Fernsehzuschauer wurden Zeuge, wie Neil Armstrongs am 20. Juli 1969 als erster Mensch den Mond betrat. Das entsprach damals einer weltweiten Einschaltquote von etwa 50 Prozent.

Als Massenmedium nutzte „The King“ Elvis Presley das Fernsehen als er am 14. Januar 1973 seine Show „Aloha From Hawaii“ per Satellit übertragen ließ. Rund eine Milliarde Menschen wohnten dem Ereignis in allen Teilen der Welt bei . In den USA schalteten 51 Prozent der amerikanischen Haushalte ein, 40 Prozent in Japan und auf den Philippinen sollen es sogar mehr als 91 Prozent gewesen sein, so der „Stern“.
 
Dies wurde 12 Jahre später von Bob Geldof noch übertroffen. Sein „Live Aid“-Konzert ging nicht nur als größtes, länderübergreifendes Rockkonzert in die Geschichte ein. Weltweit folgten am 13. Juli 1985 der Satellitenübertragung fast 1,5 Milliarden Menschen. Das parallel in London und Philadelphia ausgetragene Benefiz-Konzert versammelte unter anderem Superstars wie Bob Dylan, Madonna, Queen, David Bowie, Elton John, Paul McCartney und U2.
 

Das britische Königshaus sorgt nicht nur mit Krönungen und Hochzeiten für medialen Rummel. Die Trauerfeierlichkeiten zur Beerdigung der „Prinzessin der Herzen“ am 6. September 1997 in der Westminster Abbey wurde in fast 200 Ländern übertragen. Insgesamt begleiteten rund 2,5 Milliarden Menschen Diana Spencer auf ihrem letzten Weg.
 
Ungefähr genauso viele Trauergäste“ hatte Papst Johannes Paul II. Am 8. April 2005 verfolgten wahrscheinlich alle Christen weltweit die Beisetzung des polnischen Papstes. Mehr als zwei Milliarden Menschen sahen die Zeremonie auf ihren Bildschirmen. 3,5 Millionen Gläubige waren zu diesem Ereignis nach Rom gepilgert. 
 
Etwas bescheidener gab sich das Finale der Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland. Rund 715,1 Millionen Menschen sahen das legendäre „Kopfstoß“-Finale zwischen Frankreich und Italien, bei dem Zinédine Zidane seine Karriere auf spektakuläre Art und Weise beendete. In Deutschland war jedoch das Halbfinal-Spiel zwischen Deutschland und Italien am 4. Juli trotz Niederlage der medial bis dato größte Erfolg. Mit 29,66 Millionen Zuschauern erzielte das TV-Ereignis nicht nur Bestwerte, sondern auch einen Marktanteil von 91,2 Prozent.
 
Mit Sport – vor allem im eigenen Land – können die TV-Sender weltweit punkten. Die Eröffnungsfeier Olympischen Spiele 2008 in China waren für deutsche Fernsehsender durch den Zeitunterschied ein eher mittelmäßiges Ereignis, da die meisten Entscheidungen vormittags fielen. Auf dem stetig wachsenden asiatischen Fernsehmarkt hingegen erzielten die TV-Veranstalter Traumquoten. In China sahen 800 Millionen Menschen der Eröffnungsfeier am 8. August zu, was einer Sehbeteiligung von 90 Prozent entspricht.
 
Mit der Weiterentwicklung des Internets und der zunehmenden Fragmentierung des TV-Angebots, wird es immer schwere, wahre TV-Ereignisse herauszufiltern. Doch eines dieser Events war die historische Amtseinführung von Barack Obama am 20. Januar 2009. In den USA verfolgten 74 Millionen Menschen insgesamt die Zeremonie. Davon verfolgten 38 Millionen Zuschauer die Amtseinführung des ersten afroamerikanischen Präsidenten der USA vor ihren Fernsehschirmen. Weitere 36 Millionen schauten sich das Ereignis live im Internet an – mit einem Schnitt von rund 7 Millionen Usern pro Minute.
 
Nicht zu Letzt scheint es, als würden die TV-Zuschauer vor allem bei Trauerfeiern Anteil nehmen. Die Trauerfeier von Michael Jackson begleiteten rund eine Milliarde Menschen weltweit. Die Show im Staples Center in Los Angeles, bei der Familienmitglieder und Stars des „King of Pop“ gedachten, war zudem eine Sternstunde des Online-Fernsehens. Nach Auskunft der Technologiefirma Akamai waren rund 3,9 Millionen User per Livestream dabei.

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  1. AW: Mondlandung und Beerdigungen: Die 10 größten TV-Ereignisse Naja, wie im wahren Leben: Auf Hochzeiten geht es meist nicht so lustig zu wie auf Beerdigungsfeiern...
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