Monopolkommission: Ehemaliger Chef fordert Abschaffung der GEZ

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Wenn zum 1. Januar 2013 die Rundfunkgebühren auf die Wohnungstabgabe umgestellt werden, wird die Gebühreneinzugszentrale (GEZ) nicht länger gebraucht, findet zumindest der ehemalige Monopolkommission-Chef Justus Haucap. Den Gebühreneinzug könnten seiner Ansicht nach die Finanzämter übernehmen.

Trotz aller Kritik wird er am 1. Januar 2013 kommen: der neue Rundfunkbeitrag, der künftig nicht mehr nach Geräten, sondern pro Wohnung abgerechnet wird. Wenn es nach dem früheren Chef der Monopolkommission Justus Haucap geht, geht die Umstellung Anfang des kommenden Jahres mit noch weitreichenderen Veränderungen einher. Denn Haucap, der noch immer Mitglied des unabhängigen Gremiums ist, hat die Abschaffung der GEZ gefordert, wie die „Welt“ am Sonntag auf ihrem Onlineportal berichtete.

Nach Ansicht von Haucap sei die Gebühreneinzugszentrale lediglich ein Beispiel für die ökonomische Theorie der Bürokratie, nach der staatliche Institutionen zum Selbstzweck werden. Mit der Umstellung auf die Haushaltsabgabe sei die GEZ nicht länger notwendig, da die Finanzämter die Aufgabe der Gebühreneintreibung übernehmen könnten. „Das klappt bei der Kirchensteuer schließlich auch gut“, erklärte er gegenüber dem Blatt. [fm]

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31 Kommentare im Forum

  1. AW: Monopolkommission: Ehemaliger Chef fordert Abschaffung der GEZ Dann wäre die GEZ aber nicht mehr wirklich unabhängig vom Staat. Anderserseits könnte man eine Menge Geld sparen die dann in Gebührensenkung erfolgen könnte. Jedenfalls ist die GEZ momentan noch zu aufgebläht, kein Wunder, dass man sogar eine eigene Postleitzahl hat.
  2. AW: Monopolkommission: Ehemaliger Chef fordert Abschaffung der GEZ ... auch Kirche und Staat müssen in Deutschland getrennt sein und hier funktioniert es mit dem Inkasso der Kirchsteuer durch die Finanzämter doch auch. Und was heisst, die GEZ habe "sogar" eine eigene Postleitzahl ? Dass Großempfänger eine eigene Postleitzahl erhalten, ist in Deutschland durchaus üblich ...
  3. AW: Monopolkommission: Ehemaliger Chef fordert Abschaffung der GEZ Das ist aber ein weltweit einzigartiges System, dass die Kirchensteuer durch das Finanzamt eingezogen wird. Normalerweise gehört es zur Trennung von Staat und Kirche dazu, dass sich die Kirchen völlig unabhängig von staatlichen Ämtern finanzieren. Als ich Kollegen aus anderen europäischen Ländern erklärte, dass die Kirche sich in Deutschland über eine Steuer finanziert, wären die fast vom Glauben abgefallen. Sie dachten, ich wollte sie für dumm verkaufen. So säkularisiert, wie es sein sollte, sind wir dann doch nicht.
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