Monopolkommission will Kunden-Gutscheine für schnelles Internet

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Neue Idee der Monopolkomission: Mit Gutscheinen die Nachfrage in ländlichen Regionen für Glasfaseranschlüsse erhöhen.

Um den schleppenden Breitbandausbau in Deutschland voranzutreiben, setzt sich die Monopolkomission für mehr öffentliche Förderung des schnellen Internets vor allem in ländlichen Gebieten ein. Wo sich ein rein privatwirtschaftlicher Ausbau nicht rechne, könnte mit zeitlich befristeten Kunden-Gutscheinen für schnelle Leitungen die nötige Nachfrage erhöht werden, sagte der Vorsitzende der Monopolkommission, Achim Wambach, am Montag bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit der Bundesnetzagentur.

Vor allem die besonders schnellen Glasfaseranschlüsse werden bisher von vielen Kunden wegen höherer Kosten gemieden. So standen Mitte 2017 laut Bundesnetzagentur mehr als 2,7 Millionen Glasfaseranschlüsse zur Verfügung, nur knapp ein Viertel davon wurde auch genutzt. „Wir haben beim Glasfaserausbau bisher nicht viel erreicht“, sagte Netzagenturchef Jochen Homann. Teils blockierten sich die Unternehmen der Branche gegenseitig.
 
Für die Finanzierung zusätzlicher öffentlicher Förderprogramme wird in der Branche eine Reduzierung des Bundesanteils an der Telekom diskutiert. Die Monopolkommission forderte am Montag erneut, den Anteil von knapp 32 Prozent an der Telekom „zeitnah“ zu veräußern. Der Staat könne nicht gleichzeitig Anteilseigner und Regulierer in der Branche sein, sagte Wambach. Die Monopolkommission ist ein unabhängiges Expertengremium zur Beratung der Bundesregierung.
 

[dpa]

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13 Kommentare im Forum

  1. Für die ersten 12 oder 24 Monate gibt es ja eh schon oft stark vergünstigte Preise, aber wenn das Damoklesschwert der Verteuerung immer über einem schwebt, geht man trotzdem ungern zu einem Glasfaseranbieter.
  2. Warum will man einem mit Gewalt und Steuermillionen immer wieder Glasfaser aufzwingen? Es ist im Moment weder gewünscht noch wird es benötigt. Die Anbieter dürfen sich gerne Mitte der 2020er wieder bei mir melden. Bis dahin bin ich mit DSL100 (und in einem Jahr DSL250) für unter nem Zwani gut bedient.
  3. Der Ausbau in FTTC wird üblicherweise als Glasfaserausbau gezählt, zumindest in dünner besiedelten Gebieten. Es geht also gar nicht unbedingt um Glasfaser bis direkt in die Wohnung sondern auch um den Ausbau mit VDSL. Weil da Glasfaser bis zum Outdoor-DSLAM neu verlegt werden muss. Und da können so einige Kilometer zusammenkommen. Es gibt immer noch ziemlich viele Haushalte welche immer noch mit einstelligen Mbit/s Raten ans Netz angebunden sind, einfach weil die Kupferdraht-Leitungen so lang sind dass auf diesen nicht mehr möglich ist. Der Ausbau mit Outdoor-DSLAM verkürzt die Länge der Kupferdrahtleitungen bei den allermeisten Anschlüssen.
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