Neu Delhi – Um die TV-Berichterstattung über die indische Cricket-Meisterschaft ist eine veritable Auseinandersetzung zwischen dem australischen Medien-Mogul Rupert Murdoch und dem indischen Pay-TV-Sender Zee Telefilms ausgebrochen.
Entzündet hat sich die Auseinandersetzung an der Frage, wer die Meisterschaft übertragen darf – Zee Telefilms oder ESPN Star Sports, ein Joint Venture zwischen Murdochs News Corp und Disney, berichtet der Media Guardian. Die Auseinandersetzung gefährdet nun insgesamt die Cricket-Berichterstattung im Fernsehen.
Ein indisches Gericht hatte auf Betreiben ESPN Star Sports Zee Telefilms die Kompetenz für Sportübertragungen schlicht und einfach abgesprochen. Als Folge dieses verheerenden Urteils hat der indische Cricket-Verband eine entsprechende Vereinbarung mit Zee storniert. Derzufolge hätte Zee in den kommenden vier Jahren die Spiele der in Indien wie in allen ehemaligen britischen Kolonien äußerst populären Sportart übertragen sollen. Der Deal hätte einen Wert von 308 Mio. Dollar gehabt, für Zee ungefähr das Dreifache seines jetzigen Umsatzes.
Cricket ist für Pay-TV auf dem indischen Subkontinent das, was etwa die Premier Football League in Großbritannien ist: ein Quotenmagnet, von dem sich die Anbieter eine Steigerung von Zusehern und Umsatz erwarten. Rund um den Deal wollte Zee einen neuen Sport-Channel etablieren und hatte in dem Cricket-besessenen Land damit auf entsprechenden Erfolg gehofft.
Zee will sich das negative Gerichtsurteil freilich nicht gefallen lassen und hat den Gang zum Obersten Gerichtshof angekündigt. Unterdessen schlägt die Auseinandersetzung auch international sportliche Wellen. Die Austragung einer Reihe von Test-Spielen zwischen den Cricket-Mächten Indien und Australien könnte gefährdet sein, warnte das International Cricket Council. (pte) [lf]
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