Mutige Zeichentrickperle: Wolfskinder

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Bild: © Auerbach Verlag
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Wenn Mamoru Hosoda („Samurai Champloo“) einen neuen Film herausbringt, dann horchen Anime-Freunde in aller Welt auf: Auch sein neuestes Werk „Ame & Yuki – Die Wolfskinder“ hat wieder das Potenzial zum Kultfilm und verzaubert mit einer ebenso fantastischen wie wirklichkeitsnahen Geschichte.

Hosoda hat sich seit seinem Kinodebut „Digimon – der Film“ (2000) zu einem echten Star-Regisseur gemausert. Seine letzten beiden Streifen „Das Mädchen, das durch die Zeit sprang“ (2006) sowie „Summer Wars“ (2009) erhielten mit dem Award Of The Japanese Academy die höchste japanische Auszeichnung im Anime-Bereich. Und auch sein letzter Film „Ame & Yuki – Die Wolfskinder“ (2012) kann sich vor Jubelrufen und Auszeichnungen kaum noch retten.
 
Der Anime mit dem ungewöhnlichen Titel thematisiert die Schönheiten und Schwierigkeiten der Elternschaft. Die sich über dreizehn Jahre erstreckende Geschichte beginnt mit der Hochschul-Zeit der Studentin Hana. Diese verliebt sich Hals über Kopf in einen schweigsamen, jungen Wolfsmann. Dieser offenbart ihr seine animalische Seite, die sie wider Erwarten sofort akzeptiert. Die Liebe der beiden führt bald zur Familiengründung und bereits ein Jahr später stellt sich Nachwuchs ein.
 
Die Kinder Yuki (wie der Schneesturm) und Ame (wie der Regen) wachsen zunächst in der städtischen Umgebung auf. Ihre tierische Art beschwört jedoch Probleme herauf, da diese mit dem Wolfsgeheul und dem lautstarken Herumgetobe der Kleinen nicht zurechtkommen. Als Ames und Yukis Vater eines Tages während der Jagd stirbt, sieht sich Hana plötzlich als alleinerziehende Mutter. Schnell erkennt sie, dass ihre Kinder in der städtischen Umgebung nicht glücklich werden können, da ihnen die Freiheit fehlt und sie die ständige Unterdrückung ihrer tierischen Natur immer stärker belastet. Folglich sucht sie eine Unterkunft auf dem Land, fernab der Menschen.

So schwerwiegend sich die beschriebene Handlung auch anhören mag, so locker-leicht und unbeschwert wird sie von Hosoda erzählt. Zwar hat die Wolfsmenschenfamilie immer wieder mit Akzeptanz- und Erziehungsproblemen zu kämpfen, dennoch besitzen die gezeigten Szenarien eine Form von Alltagshumor, in der sich sämtliche Eltern und Kinder wiedererkennen dürften. „Ame & Yuki“ wird somit zum fast perfekten Familienfilm, der weit über die üblichen Grenzen des Animationsfilms hinausgeht und viel mehr als nur ein Geheimtipp unter Anime-Fans sein sollte.
 
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[red]

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5 Kommentare im Forum

  1. Ich bin zwar ein Anime-Fan, der sich gerne auch mal anspruchsvollere Werke ansieht, aber so vom Hocker gerissen hat mich dieser Film nun auch nicht. Als "Perle" würde ich ihn auch nicht direkt bezeichnen. Er ist zwar nicht schlecht, schön gezeichnet/umgesetzt und man kann sich auch teilweise in die Situation/Gefühle der Charaktere rein versetzen, aber mir fehlte an dem Film das gewisse Etwas. Der Film richtet sich von der Thematik auch mehr an ein nicht all zu junges weibliches Publikum. Am Ende hatte ich den eindruck: Eine nette Biographie einer Mutter. Viel mehr ist der Film auch nicht. Hier noch ein Tip: Wer auf Drama und große Gefühle steht und einen Anspruchsvollen sowie hervorragend gut gezeichnet und umgesetzten Anime sehen möchte, dem kann ich die Anime-Serie "Guardian of the Spirit" empfehlen (leider bisher nur auf DVD und noch nicht auf Blu-Ray erhältlich).
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