NDR nickt umstrittenen ARD-Boxvertrag ab – „Kosten reduziert“

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der NDR-Rundfunkrat hat nach kontroverser Debatte der Verlängerung des laufenden Vertrages zwischen der ARD und dem Vermarkter Sauerland zur Übertragung von Boxwettkämpfen zugestimmt.

Die Entscheidung sei „trotz zum Teil erheblicher Bedenken“ getroffen worden, hieß es in einer Mitteilung des Norddeutschen Rundfunks am Freitagabend. Zuvor hatte NDR-Intendant Lutz Marmor dem Gremium bei seiner Sitzung in Hamburg die Eckdaten des geplanten Rechteerwerbs erläutert.

Gegenüber dem ursprünglich vorgesehenen Abschluss sei der jetzt vorgelegte Vertrag „in zeitlicher und finanzieller Hinsicht deutlich reduziert“ worden. Die Laufzeit wurde auf die Jahre 2013 und 2014 verkürzt. Welche Beträge fließen, ließ die öffentlich-rechtliche Sendeanstalt hingegen offen. In Medien war ursprünglich ein Betrag von 54 Millionen für einen Dreijahresvertrag von 2013 bis 2015 kolportiert worden. Nach vom NDR nicht bestätigten Informationen soll die ARD jetzt deutlich unter 30 Millionen Euro zahlen, berichtete die Nachrichtenagentur dpa am Freitagabend.

Bereits in der vergangenen Woche hatte die WAZ-Mediengruppe von einem möglichen Kompromiss berichtet, dem aber auch die übrigen ARD-Länderanstalten zustimmen müssen(DIGITAL FERNSEHEN berichtete). Im Gespräch sei nunmehr ein Zwei-Jahres-Vertrag gegen Zahlung von 26 Millionen Euro an Sauerland. Der WDR-Verwaltungsrat hatte das Abkommen mit dem Box-Promoter durch seine Ablehnung zunächst komplett in Frage gestellt.

Für die ARD hatte die SportA GmbH in Abstimmung mit der ARD-Programmdirektion und dem Bayerischen Rundfunk die Verhandlungen geführt. Volker Müller, Vorsitzender des NDR-Rundfunkrats, betonte, es habe sich „gelohnt, dass die Gremien dem ursprünglich vorgesehenen Abschluss  nicht zugestimmt haben“. Der nachverhandelte Vertrag stelle eine deutliche Verbesserung aus Sicht des Senders dar und beseitige zudem auch rechtliche Unklarheiten.

NDR-Intendant Lutz Marmor zeigte sich distanziert: „Nicht jeder Zuschauer ist ein Anhänger des Boxens –  das gilt in gleicher Weise für Mitglieder des NDR-Rundfunkrats“. Im Ergebnis habe der Rundfunkrat mit seinem Votum mehrheitlich dem ausgehandelten Kompromiss zugestimmt. Das sei „für Millionen Boxsport-Fans eine gute Nachricht“.
 
Auch in der Öffentlichkeit hatte der Kontrakt der ARD zuletzt massiveKritik auf sich gezogen. Grund dafür war die zeitliche Überschneidungzwischen dem Bekanntwerden der Kosten und den ausgesetzten Verhandlungenzum Erwerb der Senderechte für die beidenkommenden Leichtathletik-WMs. Hier hatte der Vermarkter mit 12 Millionen Euro einen weitaus geringeren Vertrag eingefordert. Nur wenige Tage später war dannder Abschluss eines Drei-Jahres-Vertrages mit dem Boxpromoter Sauerlandim zunächst veranschlagten Volumen von 54 Millionen Euro publik geworden (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Update 25. Juni, 10.00 Uhr: Zusätzliche Informationen hinzugefügt[ar]

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