Nach Angriffen von Paris: ZDF entfernt Beitrag aus Mediathek

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Ein Beitrag, der Kindern in der Nachrichtensendung „Logo“ den Terror von Paris erklären sollte, sorgte bei den erwachsenen Zuschauern für Unmut. Nun entfernte das ZDF ihn aus der Mediathek.

Weil er Terror rechtfertigen könne, hat das ZDF einen Beitrag der Kindernachrichtensendung „Logo“ aus seiner Mediathek entfernt. Der Erklär-Trickfilm, in dem die Anschläge von Paris kindgerecht erklärt werden sollten, soll nun überarbeitet werden.

Von einigen erwachsenen Zuschauern war im Anschluss an die am Mittwoch ausgestrahlte Sendung die Kritik aufgekommen, in dem Beitrag entstünde der Eindruck, Frankreich trage selbst die Schuld für die Angriffe. Als Ursache für die terroristischen Angriffe nannte der „Logo“-Beitrag den französischen Kolonialismus. „Aber viele Menschen aus den ehemaligen Kolonien sind nach Frankreich gezogen in der Hoffnung auf ein besseres Leben. Die meisten von ihnen leben dort heute in den Armenvierteln an den Rändern der Großstädte. Sie sind oft arbeitslos und wissen nicht, was sie tun sollen und das macht sie wütend. Bei manchen geht die Wut so weit, dass sie im Namen ihrer Religion gewalttätig werden. In keinem anderen Land schließen sich so viele der Terrorgruppe Islamischer Staat an wie in Frankreich“, heißt es in dem knapp eineinhalb Minuten langem Beitrag.  

Das für den Beitrag verantwortliche ZDF hatte anschließend eingeräumt, dass der Beitrag missverstanden werden könnte und deshalb der Redaktion zur Überarbeitung vorgelegt werden müssen. [kw]

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10 Kommentare im Forum

  1. Mal sehen, wie der Beitrag nach der "Überarbeitung" aussehen wird. Natürlich hat der Westen als Ganzes durch seine Aktionen der letzten Jahrhunderte eine gewisse Mitschuld an der heutigen Situation. Wir haben in der Vergangenheit und teilweise auch heute nicht immer dazu beigetragen, dass wir in anderen kulturellen Teilen der Welt Sympathie ernten. Terrorismus entsteht nicht aus dem Nichts bzw. er braucht eine ideologische Basis (auch wenn sie noch so dünn ist). Allgemein gesprochen kann und darf man anderen Menschen nicht seine Lebensweise aufzwingen, da dies immer zu Konflikten führt. Sei es die Kolonialisierung, Missionierung, Kreuzzüge (ja, auch wir haben früher Kriege im Namen unserer Religion geführt) aber auch Globalisierung und Kapitalismus. Unsere Art zu leben finden wir gut und richtig. Aber andere Menschen sehen das anders und es ist ihr gutes Recht. Jeder Mensch auf dieser Erde sollte so leben dürfen, wie er es für sich für richtig hält, solange er durch seine Lebensweise keinem anderen Mensch dieses Recht einschränkt.
  2. Und was machen die Terroristen die ganze Zeit? Schlachten andere Menschen aus, weil sie ungläubig wären. Ach hör auf...
  3. Terrorismus in dieser Ausprägung fruchtet immer dort besonders gut wo Perspektivlosigkeit und Armut herrschen. Sind die Menschen zufrieden schmilz der Boden auf dem der Terrorismus gedeiht schnell zusammen. Solange man aber beim sogenannten IS Arbeit, Brot und Macht versprochen bekommt, und man selbst nichts hat nimmt man das anschließende versprochene Paradies gleich mit. Man hat aus vielen Ländern in dieser Region (Afghanistan, Irak, Libyen usw.) durch den "war against terrorism"rechtsfreie Zonen geschaffen wo sich diverse Gruppen jetzt richtig austoben können. Man kann in Ruhe Leute akquirieren, ausbilden, in die ganze Welt schicken um sich auszubreiten. Ein ganz großer Journalist (Peter Scholl Latour, leider schon verstorben) hat all das voraus gesagt. Es hat nur keiner glauben wollen. Das alles wurde künstlich geschaffen.
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