Nach Kritik: Phoenix behält Gebärdendolmetscher erstmal

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit der Ankündigung, den Gebärdendolmetscher bei „Tagesschau“ und „Tagesthemen“ zu Gunsten von Untertiteln streichen zu wollen, hat sich Phoenix in die Kritik gebracht. Nun rudert der Sender zurück und will den Dolmetscher zumindest vorerst behalten.

Dem kontinuierliche Ausbau der barrierefreien Angebote für Menschen mit Behinderung haben sich die Öffentlich-Rechtlichen bereits vor Jahren verschrieben. Mit der Einführung der neuen Haushaltsabgabe, von der nur noch Taubblinde und Emfänger von Blindenhilfe befreit sind, hat das Thema noch einmal an Aktualität gewonnen. Auch Phoenix wollte Zuschauern mit Hörbeschädigung durch mehr untertitelte Sendungen einen erweiterten Zugang zu seinem Angebot bieten – und zog sich damit die Kritik zahlreicher Verbände und Interessenvertetungen zu.

Denn auf den Gebärdendolmetscher wollte der Info-Kanal künftig verzichten, was vor allem vielen Gehörlosen, die Probleme mit der Schriftsprache haben, zum Nachteil gereiche. Sie seien auf die Dolmetscher angewiesen, kritisierte der Deutsche Gehörlosen-Bund. Angesichts dieser Proteste gegen den von Phoenix geplanten Schritt ruderte der TV-Sender nun zurück. Man nehme die Kritik sehr ernst und wolle daher das Gespräch mit den Verbänden suchen, teilte Phoenix am Mittwoch mit. Bis diese abgeschlossen sind, woll der öffentlich-rechtliche Sender den Gebärdendolmetscher behalten.
 
Schon ab dem kommenden Montag (8. Juli) an wollte Phoenix bei der „Tagesschau“ und dem „heute-journal“ untertiteln und damit auf die Übersetzung in Gebärdensprache verzichten. Zudem sollten auch die Sendereihe „Forum Politik“ sowie die ARD-Talkshows „Günter Jauch“, „Maybrit Illner“ und „Presseclub“ mit Untertiteln versehen werden. [fm]

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