Neue Raumanzüge bestehen Test beim Langzeiteinsatz

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Bild: © jim - Fotolia.com
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Etwa 400 Kilometer über der Erde schrauben zwei Kosmonauten stundenlang an der ISS und strapazieren dabei die noch recht neuen Raumanzüge.

Bei einem anstrengenden Außeneinsatz im All haben zwei russische Kosmonauten von der Internationalen Raumstation ISS fast 40 Meter Stromkabel für ein künftiges Weltraumlabor montiert. Die 7 Stunden und 29 Minuten lange Mission von Alexander Missurkin und Fjodor Jurtschichin war der bisher längste Einsatz mit den computergesteuerten russischen Raumanzügen Orlan-MK. Den absoluten Rekord halten zwei US-Amerikaner mit fast neun Stunden im All (2001).
 
Die Kabel sind wichtig für das neue Raumlabor MLM, das noch in diesem Jahr mit einer Proton-Rakete vom Weltraumbahnhof Baikonur in Kasachstan starten soll, wie das Flugleitzentrum bei Moskau in der Nacht zu Samstag (Ortszeit) nach dem Außeneinsatz mitteilte. Zusammen mit dem multifunktionalen Modul werden dann bis zu drei Tonnen moderne wissenschaftliche Ausrüstung in die Umlaufbahn geschossen.

Missurkin und Jurtschichin schraubten etwa 400 Kilometer über der Erde auch mehrere Boxen mit Experimenten ab und montierten Griffe an der Außenwand. Die Halterungen sollen künftige Arbeiten an der ISS erleichtern. Vor einem Monat hatte ein Außeneinsatz abgebrochen werden müssen, nachdem der italienische Raumfahrer Luca Parmitano über Wasser im Helm klagte. Experten zufolge handelte es sich wohl um Kühlflüssigkeit, die durch den Belüftungsschlitz eingetreten war.
 
Außer Parmitano und den beiden Kosmonauten arbeiten auf der ISS derzeit noch ein weiterer Russe und zwei US-Amerikaner. Bereits an diesem Donnerstag (22. August) ist ein weiterer „Weltraumspaziergang“ geplant. Dann werden wieder Missurkin und Jurtschichin ins All steigen. Außeneinsätze mit Nasa-Raumanzügen sind momentan nach der Panne von Parmitano zur Sicherheit auf unbefristete Zeit ausgesetzt. [dpa]

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