Öffentlich-Rechtlicher Nachrichtenkanal: Folgen für ARD und ZDF?

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach Nizza, München und Ansbach wurden einmal mehr Forderungen nach einem öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanal laut. Der VPRT-Vorstandschef sorgt sich dabei allerdings um die Hauptprogramme von ARD und ZDF.

Die vielen Ereignisse der vergangenen Wochen waren es, die die Diskussion um einen eigenen öffentlich-rechtlichen Nachrichtenkanal heraufbeschworen, den es hierzulande im Gegensatz zu Großbritannien, Frankreich und Russland nicht gibt. So könnten kurzfristig eingeschobene Sondersendungen und Programmänderungen nicht über den Bedarf eines 24-Stunden-Programmes hinwegtäuschen, das die Zuschauer mit den aktuellsten Nachrichten versorgt. Sonst bestünde die Gefahr, dass die Zuschauer sich vor allem im Internet informieren würden.

Von ARD und ZDF wurde die Kritik gekontert. Sie halten ihr Informationsangebot für ausreichend und verwiesen auf die Programmunterbrechungen bei dem gescheiterten Putschversuch in der Türkei und dem Amoklauf von München. Für einen eigenen öffentlich-rechtlicher Nachrichtenkanal müssten die Länder die Medienstaatsverträge ändern.
 
Erwartungsgemäß hält auch der Verband privater Rundfunk- und Telemedien (VPRT) wenig von der Idee einer weiteren öffentlich-rechtlichen Senderexpansion. „Im Zuge der Forderung, weitere Inhalte aus den ARD- und ZDF-Hauptprogrammen in ein neues Spartenprogramm zu verlagern, ist man geneigt zu fragen, ob am Ende überhaupt noch Inhalte verbleiben sollen, mit denen ARD und ZDF ihre Hauptprogramme füllen“, spottete Tobias Schmid, Vorsitzender der Privatfunk-Lobby VPRT, im ‚Nachrichtenmagazin „Focus“ von letzter Woche. [kw]

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19 Kommentare im Forum

  1. Abgesehen, das ich das Geschrei der "Privaten" nicht mehr hören kann, wenn Sie sich aufregen, dass die Öffentlich/Rechtlichen nicht noch weiter expandieren sollen, finde ich auch das die Öffentlich/Rechtlichen mit Tageschau24 doch einen Nachrichtenkanal haben der rund um die Uhr zur Verfügung steht und für meine Begriffe ausreichend ist. Inwieweit sich das ZDF daran beteiligt ist eine andere Sache. Beim Morgenmagazin klappt doch auch die Zusammenarbeit. Noch mal zurück zu den "Privaten". Sie starten doch einen nach dem anderen Kanal um Ihren "Schrott" loszuwerden. Am Ende wollen Sie auch noch Geld dafür (Z.B. für HD). Ursprünglich war eine Finanzierung über Werbung angedacht. Gruß radiouwe
  2. Oh. Wie selbstlos. Der VPRT sorgt sich also um das Angebot von ARD und ZDF. Wahrscheinlich will der VPRT uns sagen, dass seinen Mitgliedern — insbesondere NTV und N24 – der Arsch auf Grundeis geht, wenn sie sich vorstellen plötzlich Konkurrenz zu haben, die nicht fast 24/7 Dokus über Herrn Hitler, Großprojekte und Waffen zeigt.
  3. Genau dasselbe sage ich auch. Für was hat man Tagesschau24? Dann muß man das Sendeschema dieses Kanals halt mal ein wenig anpassen. Und das ZDF mit ZDF info, wo ein Hilter-Schinken nach dem anderen läuft? Wenn die AfD, Pegida oder die Rechten irgendwo protestieren, dann ist die Empöhrung groß. Die böööösen Rechten oder Rechtspopulisten. Aber seit Jahren die Bevölkerung mit Filmen über Hitler volldröhnen. ZDF info ist meines Erachtens noch überflüssiger wie ZDF Kultur. ZDF Kultur hat wenigstens noch etwas Abwechslung und zeigt Klassiker von den 60ern bis 90ern. Schade, daß dieser Sender dem Jugendwahn zum Opfer fällt.
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