OLED: Ultraflache, Strom sparende Fernseher

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Das perfekte Bilderlebnis

Sony besitzt einen, LG ebenfalls und weitere TV-Anbieter wie Samsung werden bald nachziehen: Die Rede ist von Fernsehern auf OLED-Basis. Dahinter verbirgt sich der Heilige Gral der Bilddarstellung, denn organische Leuchtdioden erlauben das, was mit LCDs und Plasmas unmöglich ist: ultraflache, Strom sparende Fernseher mit einer perfekten Bildqualität. Möglich wird dies durch die einfache technische Wirkungsweise des OLED-Prinzips.

Organischer Farbstoff wird in einem elektrischen Feld zum Leuchten gebracht und das erzeugte Licht tritt durch eine transparente, Strom leitende Halbleiterverbindung aus. Die Effizienz eines OLED-Displays hängt neben der Lichterzeugung vom Lichtaustritt ab, nicht selten geht ein Großteil innerhalb der Bauteile verloren. Dennoch darf sich die OLED-Technologie als echtes Stromsparwunder rühmen, denn ein Display mit „HD ready“-Auflösung verbraucht bei einem Helligkeitsniveau eines LED-LCDs lediglich 40 Watt.
 
Edge-LED-LCDs mit wenigen Leuchtdioden weisen zwar, gemessen an der möglichen Bilddiagonale und Pixelanzahl, eine noch bessere Energiebilanz auf, doch im Gegensatz zur LCD-Technik ist jeder Bildpunkt eines OLED-Displays selbstleuchtend. Somit bieten OLED-Fernseher viele Bildvorteile der konkurrierenden Plasmatechnologie bei gleichzeitig minimaler Bautiefe. Der niedrige Energieverbrauch schlägt sich positiv auf die Abwärme und den Geräuschpegel nieder, denn OLED-Displays werden nur handwarm und benötigen keine aktive Kühlung.

Warum OLED?

Samsungs LED-LCD C9090 ist ultraflach, Panasonics Plasmafernseher VT20 besitzt einen perfekten Blickwinkel und Sony demonstrierte mit dem HX905 eine nahezu makellose Bildschärfe und sehr gute Bildkontraste im Strom sparenden Betrieb. Was kann die OLED-Technologie da noch verbessern? In der Praxis werden sich die Unterschiede zwischen LED-LCDs, Plasmas und OLEDs tatsächlich immer mehr relativieren, denn viele Probleme wurden bereits mit den etablierten Technologien ausgemerzt.
 
Allerdings bietet einzig OLED die Möglichkeit, die Vorteile von Plasmas wie auch LED-LCDs in einem Produkt zu vereinen. Einzelne Bildpunkte können ähnlich der LCD-Technologie für die gesamte Dauer eines Bildes kontinuierlich angesprochen werden, weshalb OLED-TVs flimmerfrei arbeiten. Infolge der vielfach schnelleren Umschaltzeiten sind bei einem Bildwechsel keine störenden Unschärfen sichtbar. Zudem hat die ultraflache Bautiefe keine negativen Auswirkungen auf die Bildqualität, wie es bei der Edge-LED-LCD-Technik derzeit der Fall ist.
 
Die ultraschnellen Reaktionszeiten garantieren im 3-D-Zeitalter eine optimale Trennung zwischen linkem und rechtem Auge, sodass Doppelkonturen nahezu ausgemerzt werden. Peter Ludé, Senior Vice President Engineering Sony Electronics, gab kürzlich zu Protokoll, dass im Hinblick auf die immer höheren Bildwiederholfrequenzen sowie die 3-D-Bildverarbeitung die eingeschränkten Reaktionszeiten eines LC-Displays die Bildqualität limitieren, sodass OLED-Fernseher den nächsten logischen Schritt darstellen.
 
Auf der IFA 2010 konnten sich die Messebesucher am LG-Stand überzeugen, dass neben der 2-D-Qualität auch die 3-D-Darstellung mit OLED-Fernsehern unerreicht ist. Im mobilen Bereich gestattet die Zukunftstechnologie sogar flexible, aufrollbare Displays, die kaum noch Platz in der Hosentasche beanspruchen.

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