ORF-Personal fordert Ende der Sparmaßnahmen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Mitarbeiter des Bereiches Fernsehen-Programm beim ORF haben sich mit einer Resolution an die Öffentlichkeit gewandt. Darin kritisieren sie, die Sparmaßnahmen machten kaum noch ein ordentliches Programm möglich. Außerdem fordern sie rasche Neuwahlen der ORF-Geschäftsführung.

Wie der Betriebsart des ORF am Donnerstag mitteilte, fordern die Beschäftigten ein Ende der Einsparungen beim Sender. Die Sparpakete der vergangenen Jahre hätten zu einer erheblichen personellen Ausdünnung der Redaktionen geführt. „Seit 2008 wurde die ORF-Belegschaft um 13 Prozent reduziert. Im Programm- und Informationsbereich des Fernsehens bedeutete das die Streichung von fast 120 Dienstposten. Ein Ende dieser Entwicklung ist nicht in Sicht“, kritisieren die Unterzeichner der Resolution.
 
Nach Angaben der ORF-Beschäftigten ist es dadurch in vielen Redaktionen kaum noch möglich, den öffentlich-rechtlichen Programmauftrag zu erfüllen. Nur Geschäftsführung und Stiftungsrat – mit Ausnahme der Belegschaftsvertreter im Gremium – glaubten, dass dieser Sparkurs ohne Auswirkungen auf Inhalt und Umfang von Sendungen bleiben könne. Zur Sicherung der Qualität des Programms fordern die Mitarbeiter einen sofortigen Stopp des undifferenzierten Personalabbaus nach dem „Rasenmäherprinzip“ und ein fundiertes Konzept für die Personalentwicklung.

Den ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz fordern die Unterzeichner des Schreibens auf, möglichst rasch einen interimistischen Informationsdirektor zu bestellen, der innerhalb der Geschäftsführung die Interessen des
öffentlich-rechtlichen Kernbereichs TV-Information bei der Programmplanung und vor allem bei den Verhandlungen um weitere Sparmaßnahmen vertritt. Weiterhin fordert die Betriebsversammlung Fernsehen-Programm die möglichst rasche Neuwahl der ORF-Geschäftsführung. Das derzeitige Provisorium (interimistische Übernahme der Agenden des Informationsdirektors durch den Generaldirektor) müsse schnell durch eine handlungsfähige Geschäftsführung ersetzt werden.
 
Die ORF-Beschäftigten fordern auch einen drastisch verkleinerten Stiftungsrat. Für Mitglieder in dem  ORF-Aufsichtsgremium müsse zudem ausschließlich Qualifikation als Auswahlkriterium gelten und Fraktionen – „Freundeskreise“ genannt – dürften nicht länger das Stimmverhalten bestimmen. [mw]

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1 Kommentare im Forum

  1. AW: ORF-Personal fordert Ende der Sparmaßnahmen Der ORF hat Teamanmietungen ausgeschrieben: für 2 ! Stunden, 4 Stunden, 6 und 8 Stunden pro Tag. In Zukunft wird sich der ORF zu einer Zeichenanstalt wandeln, denn mit diesen Sparmaßnahmen kann sich der ORF höchstens ein Programm zeichnen, nicht jedoch senden.
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