ORF-Studie: Keine Grenzen für Öffentlich-Rechtliche im Internet

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Bild: © Victoria - Fotolia.com
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Auch in Österreich entzündet sich zunehmend eine Debatte zu öffentlich-rechtlichen Aktivitäten im Internet. Der ORF lässt sich in einer am Montag vorgelegten Studie wissenschaftlich legitimieren, dass der Sendeanstalt bei der Ausgestaltung der digitalen Zukunft eine zentrale Rolle zukommen muss.

In der Untersuchung der Medienwissenschafter Viktor Mayer-Schönberger und Attila Marton, die unter dem Titel „Die Rolle öffentlich-rechtlicher Medien im Internet“ am Montag bei einem Studientag des ORF-Publikumsrats vorgestellt wurde, gelangen die Autoren zu dem Ergebnis, dass gesetzliche Beschränkungen der Online-Aktivitäten, wie in Deutschland und Österreich aktuell praktiziert, „schlichtweg unsinnig“ sind.

Mayer-Schönberger, Autor des vieldiskutierten Sachbuchs „Delete – Die Tugend des Vergessens in digitalen Zeiten“, und Marton skizzieren in der Studie die bisherige Public-Value-Debatte, analysieren die Argumente der Kritiker und geben konkrete Empfehlungen an Politik, Regulierungsbehörde, die öffentlich-rechtlichen Medien selbst sowie die Gesellschaft ab. ARD, ZDF, ORF und Co. digital auszubremsen, sei „bildlich gesprochen als würde man öffentlich-rechtlichen Medien in Zeiten des Farbfernsehens vorschreiben, nur schwarz-weiß zu senden“, konstatieren sie. 
 
Öffentlich-rechtlichen Medien empfehlen die beiden Wissenschaftler, sich auf den Wegfall medienrechtlicher Beschränkungen vorzubereiten, ihre eigenen Strukturen und Prozesse zu überdenken und dahingehend anzupassen, ihre gesamtgesellschaftliche Aufgabe im Sinne von Public Value gerade auch im Internet und crossmedial zu erfüllen.
 
Von den deutlich in Worten gefassten Schlussforderungen, die auch vor dem Vorwurf des „demokratiepolitischen und damit gesamtgesellschaftlichen Unsinns“ nicht Halt machen, sieht sich erwartungsgemäß ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz bestätigt: „Die wissenschaftlichen Erkenntnisse bestätigen nun die Position des ORF, auf allen Plattformen, also auch im Internet, die Österreicher mit Content und Programm zu versorgen“. [ar]

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