Obs-Studie: Brenner Stiftung kontert ARD-Programmchef Herres

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Diskussion um den Informationsgehalt des deutschen Fernsehens reißt nicht ab. Nachdem sich zuletzt ARD-Programmdirektor Volker Herres kritisch zu einer Studie von „Netzwerk Recherche“ äußerte, schlägt nun die Otto-Brenner-Stiftung zurück.

Nach einer „Netzwerk Recherche“-Studie über das Thema Information im deutschen Fernsehen (DIGITAL FERNSEHEN fasste diese zusammen) äußerte sich prompt der ARD-Programmchef zu dieser Studie deutlich. „Dieser Kritik am Ersten fehlt die inhaltliche Substanz“, so der Programmchef wörtlich in einer Stellungnahme (DIGITAL FERNSEHEN berichtete).
 
Daraufhin wehrt sich nun wiederum die Otto-Brenner-Stiftung gegen die Vorwürfe von ARD-Programmdirektor Herres. Zentraler Untersuchungsgegenstand der Studie sei nicht die Frage, ob sich der Informationsgehalt der ARD geändert hätte, sondern viel mehr ob sich überall dort wo Information draufsteht auch Information drin sei, hieß es in einer Mitteilung von „Netzwerk Recherche“ vom Freitag. „Ein wachsender Anteil an Information ist eigentlich Infotainment – vor allem bei den Privaten, aber eben nicht nur bei den Privaten“, so wörtlich in der Stellungnahme. Auf die Frage, ob überall dort wo die ARD informativ sein möchte, noch Nutzinformationen drinstecken, gehe Herres zudem gar nicht ein.

Auch bei Nachrichten gehe es nicht um den Anteil der politischen Nachrichten, sondern die Studie gehe davon aus, dass diese sich nicht mehr so sehr mit der Darstellung und Analyse beschäftigen, sondern die Personalisierung immer häufiger an diese Stelle tritt. Diese habe Georg Ruhrmann, ein Professor aus Jena, in einer gesonderten Studie beobachtet. Auch das die Katastrophen-Meldungen zugenommen und die Wirtschaftsthemen abgenommen haben sollen, wurde in einer separaten Studie festgestellt.
 
Ein weiterer Streitpunkt waren die Dokumentationen. Nicht das es weniger geworden sind, prangerte die Studie an, sondern die Sendezeit sei das Problem. Ein aktuelles Beispiel sei dafür die Dokumentation „Strom ohne Atom“, die am 8. Juni, um 23.40 Uhr im Ersten lief. „Ist das eine zuschauerfreundliche Sendezeit für ein so wichtiges und heiß diskutiertes Thema?“, fragt die Otto-Brenner-Stiftung hypothetisch und beantwortet diese Frage gleich selbst: „Eher doch ein Abschieben an den Programmrand“. [mho]

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