Olmypia: ARD und ZDF schlagen Eurosport

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Zum ersten Mal mussten sich die Öffentlich-Rechtlichen in Deutschland bei den TV-Rechten für Olympia hinten anstellen. Dem Zuspruch des Publikums tut dies jedoch keinen Abbruch.

Die Olympischen Spiele in Pyeongchang sind für die öffentlich-rechtlichen TV-Sender ein Quotengarant. Am beliebtesten war am Sonntag die Live-Übertragung des Biathlons der Herren mit 7,49 Millionen Zuschauern in der ARD. Das ergab am Sonntagmittag einen Marktanteil von 38,6 Prozent, wie das Erste mitteilte. Auch die Rodel-Übertragung kam auf mehr als 6 Millionen Zuschauer.

Bereits tags zuvor holte das ZDF mit den ersten deutschen Gold-Medaillen von Skispringer Wellinger und Biathletin Laura Dahlmeier ähnlich viele Menschen vor die Fernseher. Hier waren es in der Spitze 6,52 Millionen Zuschauer und gar 44,2 Prozent Marktanteil.

Bei Eurosport schauten deutlich weniger Menschen Olympia. Samstag schalteten gerade mal 0,33 Millionen Zuschauer das Skispringen ein (2,2 Prozent Marktanteil). Am Sonntag sahen dann im Durchschnitt 0,66 Millionen Rodel-Übertragung. Das ergibt nach Angaben des Senders einen Marktanteil von 3,4 Prozent. Die Zusammenfassung am Abend unter dem Namen „zwanzig18 – Die Olympia Show“ sahen bei den beiden Sendern Eurosport und TLC zusammen verschwindend geringe 0,18 Millionen Zuschauer (Marktanteil 0,5 Prozent).

Und das obwohl Eurosport eine bisher nicht gekannte nationalen Aufwand bei einem Programm an den Tag gelegt hat – inklusive prominenter Moderatoren und Experten, wie Marco Schreyl oder Martin Schmitt. Von groß angelegten PR-Kampagnen ganz zu schweigen.

Das zeigt, wie sehr die Gewohnheit des deutschen Publikums, Olympische Spiele bei den Öffentlich-Rechtlichen zu verfolgen, das Quotenbild dominiert. ARD und ZDF konnten sich in quasi letzter Minute im vergangenen Herbst mit Eurosport-Mutterkonzern Discovery auf eine umfangreiche Sublizenz der TV-Rechte einigen, nachdem man im ersten Anlauf bei der Vergabe leer ausgegangen war.

Angesichts der dürftigen Quoten der eigenen Übertragungen muss man für Discovery hoffen, dass man sich angemessen hat bezahlen lassen. Nach eigenen war dies jedoch der Fall. Aus Kreisen des Rechte-Inhabers heißt es, dass man einen Großteil der Kosten, die bei der Senderfamilie durch Olympia entstanden sind, bereits wieder einnehmen konnte. [bey/dpa]

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139 Kommentare im Forum

  1. Wer sich freiwillig Sportübertragungen auf den Privaten antut, obwohl die Öffentlich Rechtlichen dasselbe, ggf. zeitgleich, übertragen, kann nur bezahlt sein oder dem Stamm der Masochisten angehören.
  2. Es geht hier nicht um eine sondern um vier olympische Spiele (2x Winter, 2x Sommer). Die Kosten sind im Übrigen gegenüber der Rechteperiode davor zunächst gesunken. Man musste im Übrigen weniger für die Sublizenz zahlen, als man zunächst geboten hatte.
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