Olympia-Attentat: Spielbergs „München“ heute auf ProSieben

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Bild: Destina - Fotolia.com
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München hat die Chance verpasst, zum ersten Mal nach 46 Jahren wieder die Olympischen Spiele nach Deutschland zu holen. Der Privatsender ProSieben erinnert am heutigen Freitag (8. Juli, 20.15 Uhr) an eines der düstersten Kapitel der Sportgeschichte.

1972 hatten in der bayerischen Landeshauptstadt die Sommerspiele stattgefunden, die von einem Terroranschlag von Palästinensern auf die israelische Olympia-Mannschaft überschattet wurden. Spielbergs Film „München“ erzählt die Geschichte der Rache nach der Attacke. Die Produktion, die für fünf Oscars nominiert wurde, kam Anfang 2006 in die deutschen Kinos.

Als die „heiteren“ Spiele sollte das Olympia-Fest in München schon vor seinem Ende in die Geschichte eingehen, doch dann kam die entsetzliche Wende: Der Film beginnt mit dem Eindringen der Terroristen ins Münchner Olympiadorf und dem Überfall auf die Israelis. Weitere Stationen des Massakers werden in Rückblenden erzählt. Zusätzlich gespickt mit echten Nachrichten hat der Film Tempo und Intensität, die an klassische Politthriller erinnern.

Die Haupthandlung zeigt die Folgen des Anschlags: Der israelische Geheimdienst Mossad schickt ein Killer-Kommando los, um all jene Palästinenser der Organisation „Schwarzer September“ zu töten, die für die Toten von München verantwortlich gemacht werden. Eine Telefonbombe in Paris, ein Anschlag in Beirut, Schüsse in Spanien. Die Vollstrecker arbeiten effizient und erfolgreich.

Doch vor allem ihr junger, patriotischer Anführer Avner, gespielt von Eric Bana („Troja“), wird zunehmend von Zweifeln geplagt. Er tötet, aber er verliert dabei nicht nur in seiner Gruppe einen Mann nach dem anderen, sondern auch ein Stück seiner eigenen Seele. Mit jedem Mord, das spürt Avner, wird er seinen Feinden ähnlicher. Jeder weitere Tote steht als Hindernis vor einer friedlichen Lösung. Und in der zynischen Rache-Logik beider Seiten werden die Jäger immer auch zu Gejagten.

Neben Eric Bana, der als Einziger im Team wirklich Facetten zeigen darf, sind unter anderem „James Bond“ Daniel Craig, der Deutsche Hanns Zischler und der Franzose Mathieu Kassovitz im Todeskommando dabei. Der Australier Geoffrey Rush brilliert als verschlagen-schlauer Kontaktmann beim Mossad.

Spielberg wendet sich mit seinem Film gegen die archaisch anmutende Gnadenlosigkeit im Nahost-Konflikt. „Der größte Feind sind nicht die Palästinenser oder die Israelis“, sagte er dem US-Magazin „Time“. „Der größte Feind ist die Unnachgiebigkeit“. [Jenny Tobien]

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