Otto Waalkes: „Freundschaft ist für mich grenzenlos“

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Mit „Der 7bte Zwerg“, dem dritten Teil der Zwerge-Filme, ist Blödelbarde Otto Waalkes aktuell in den Kinos. In dem Animationsfilm synchronisiert sich der deutsche Komiker erstmals selbst. Über diese Erfahrung, Freundschaften und Eitelkeit sprach der gebürtige Ostfriese im Interview mit der dpa.

Acht Jahre nach dem zweiten Zwerge-Film kommt nun Teil drei ins Kino. War die Wartezeit zu lang?
 
Otto Waalkes: Die Wartezeit war nicht lang, das hat sich ja entwickelt, dass wir jetzt einen Animationsfilm gemacht haben. Sieben Jahre hat es gedauert, diesen Film zu produzieren – für jeden Zwerg ein Jahr.
 
 
Wie lange müssen die Fans dann auf den vierten Teil warten?
 
Waalkes: Der kommt nächstes Jahr. Mit echtenMenschen und nicht animiert. Aber auch in 3D. Das heißt: Wir sind allein 3D, wir sind nicht platt gezeichnet, sondern von allen Seitenanzuschauen und zu befühlen. Vielleicht gibt es bis dahin dann ja auchschon Geruchsfernsehen, dann auch das.

Bedauern Sie, dass die Schauspieler jetzt nur Sprechrollen haben?
 
Waalkes: Bedauern nicht. Es ist eine künstlerische Herausforderung. Plötzlich siehst du dich selbst schon vor dir und du brauchst dich nicht zu verstellen. Du kannst die Stimme also lockerer einlegen und dich selbst sprechen, während bei „Ice Age“ die Stimme mit dem Charakter verwachsen muss.
 
 
Hat sich dadurch die Arbeit mit den Kollegen verändert und konnten Sie Tipps aus Ihren „Ice-Age“-Erfahrungen weiterreichen?
 
Waalkes: Auf jeden Fall. Und ich hab auch Tipps und Korrekturvorschläge von denen übernommen. Die beobachten das Geschehen ja auch über die Jahre hinweg. Es war ja für uns alle das erste Mal, dass wir uns selbst gesprochen haben. Und da haben wir uns immer gegenseitig befruchtet.
 
 
Inwiefern?
 
Waalkes: Normalerweise dreht man ja im Synchronstudio allein. Da hast du eine Leinwand, ein Mikrofon und dann musst du den Text sprechen. Wir haben aber in Gruppen aufgenommen, das war auch unüblich. Und so konnte man sich gegenseitig animieren, inspirieren und auch befriedigen. Künstlerisch natürlich.
 
 
In den Figuren sollten die Originale erkennbar sein – finden Sie, das hat geklappt?
 
Waalkes: Mich hat das überrascht, dass du die Zwerge tatsächlich wiedererkennst. Denn es sind ja animierte Figuren, die auch andere Bewegungen nachvollziehen können, überzogener, die im Realfilm gar nicht möglich sind oder nur unter großem Aufwand herzustellen.
 
 
Bei der Gestaltung wurde vermutlich wie bei Karikaturen auf Besonderheiten der Originale geachtet. Ist Ihnen bei der Computerversion von „Ihrem“ Zwerg Bubi was Unangenehmes aufgefallen?
 
Waalkes: Was Angenehmes! Er ist sehr liebenswert und charmant. Der jugendliche Charme gefällt mir sehr.
 
 
Und was die Optik angeht?
 
Waalkes: Man konnte ja bestimmte schönheitliche Korrekturen vornehmen, ohne dass es gleich blutet oder wehtut. Und da habe ich mir meine Nase ein bisschen rund gemacht und meine Ohren etwas angelegt. Steht mir sehr gut, finde ich.
 
 
Sind Sie denn eitel?
 
Waalkes: Ja, selbstverständlich. Ich bin sehr eitel. Ich möchte, dass alles gut steht und sitzt und liegt – so, wie es sich gehört. Dass ich mir selbst sehr gut gefalle.
 
 
Sie sind 66 – welche Rolle spielt Aussehen in diesem Alter?
 
Waalkes: Das hat zu einer Veränderung beigetragen. Durch das Alter habe ich zum Beispiel die Möglichkeit, plötzlich in Erwachsenenrollen zu schlüpfen. Ich drehe gerade einen Film in München, da spiele ich einen Professor und da bin ich natürlich glaubwürdiger, weil der ja so aussieht. Ich brauche mich da nicht groß in die Maske zu begeben, das ist herrlich. Und dann ist die Fallhöhe natürlich besser, wenn du dich als jugendlicher Geist entpuppst.
 
 
Eine andere Rolle in dem Film spielt Freundschaft…
 
Waalkes: …in dem Film ist für mich ganz wichtig, dass die Botschaft rüberkommt, dass der vermeintlich Schwache in der Gruppe eben stark sein kann. Und das ist ’ne gute Botschaft. Für alle Schwachen und für alle Gruppen.
 
 
Ist das denn etwas, was Sie auch aus dem Privatleben kennen?
 
Waalkes: Auf jeden Fall. Ich war ja immer klein und zierlich und wurde nicht beachtet. Ich habe dann versucht, in der Gruppe Stärke zu entwickeln: in ’ner Band oder auch mit den sieben Zwergen. Keiner ist so klein, als dass es nicht irgendeine Gruppe gäbe, in der er groß wirken könnte – und wenn es kleinwüchsige Waldbewohner sind.
 
 
Wie viele Menschen würden Sie denn als Ihre echten, festen Freunde bezeichnen?
 
Waalkes: Warten Sie mal, eins, zwei, mich selbst, … ’ne Handvoll. Die man immer Tag und Nacht anrufen kann, die immer für mich da sind. Oder ich für sie, selbstverständlich.
 
 
Gibt’s denn da bei Ihnen Grenzen?
 
Waalkes: Freundschaft ist für mich grenzenlos.
 
 
Können Sie sich vorstellen, dass die Ottifanten auch noch mal als computeranimierte 3D-Version erscheinen?
 
Waalkes: Das ist meine Traumvorstellung, das ist mein Wunsch. Darauf arbeite ich hin. Ein Ottifantenfilm oder vielleicht Otto und der kleine Ottifant. Oder Ottifant und der kleine Otto.
 
 
Vielen Dank für das Gespräch. Archiv
[Marco Krefting/das]

Das Interview gibt die Meinung des Interviewpartners wieder. Diese muss nicht der Meinung des Verlages entsprechen. Für die Aussagen des Interviewpartners wird keine Haftung übernommen.

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