Piel: Jugendschutz und gutes Fernsehen schließen sich nicht aus

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Intendantin Monika Piel hat im Rahmen einer jährlichen Bestandsaufnahme die Bedeutung des Jugendschutzes für die Programme und Internet-Angebote des Westdeutschen Rundfunks hervorgehoben.

„Gute, spannende Sendungen und die Beachtung des Jugendschutzes sind keine Gegensätze. Neben den klassischen Anforderungen des Jugendschutzes gehört die Vermittlung von Medienkompetenz zu unserem Auftrag. Junge Menschen sollten lernen, Medien kreativ, aber auch kritisch für sich zu nutzen“, sagte Piel anlässlich der Vorstellung des Jugendschutzberichts im Rundfunkrat.

Ruth Hieronymi, Vorsitzende des WDR-Rundfunkrats, hob hervor, dass der aktuelle Bericht einmal mehr zeige, wie wirkungsvoll der Jugendmedienschutz im öffentlich-rechtlichen Rundfunk und insbesondere im WDR funktioniere und wie umfassend er angelegt sei. Der Bericht des Jugendschutzbeauftragten des WDR wird dem Rundfunkrat in jährlichen Abständen vorgelegt.

„Mit seinen zahlreichen Angeboten zur Vermittlung von Medienkompetenz kommt der Sender in beispielgebender Weise dem im Gesetz formulierten Auftrag nach“, so Hieronymi. „Der Rundfunkrat wird vor allem dafür Sorge tragen, dass der Jugendmedienschutz auch auf allen Übertragungswegen des WDR uneingeschränkt gewährleistet wird“.

Der Jugendschutzbeauftragte des WDR, Rainer Assion, lobte die Redaktionen für ihre Umsicht in Sachen Jugendschutz: „Weder im Radio und Fernsehen noch im Internet wurde gegen die Programmrichtlinien zur Sicherung des Jugendschutzes und gegen gesetzliche Vorschriften verstoßen. Die geringe Zahl von jugendschutzrechtlich begründeten Publikumsbeschwerden unterstreicht einmal mehr, dass in den Redaktionen auch unter diesen Aspekten sehr sorgfältig gearbeitet wird“. Der Austausch mit den Redaktionen sei „kontinuierlich, direkt und ohne Komplikationen“. Viele Fragen könnten bereits vor Ausstrahlung von Beiträgen oder vor der Einstellung von Internet-Inhalten geklärt werden.

Assion wies auch darauf hin, dass die „ARD-Kriterien zur Sicherung des Jugendschutzes im Programm“ im vergangenen Jahr im Auftrag der Intendantinnen und Intendanten von den Jugendschutzbeauftragten aktualisiert und neu formuliert worden sind. Die Richtlinien sollen Redaktionen helfen, jugendschutzrelevante Inhalte zu erkennen und zu bewerten. Die praxisnahe Broschüre sei sehr positiv aufgenommen worden, so Assion.

Der Jugendschutzbeauftragte regte in seinem Bericht abermals die Einführung eines Unterrichtsfachs zum kritischen Umgang mit Medien an. Diese Entscheidung sei längst überfällig. Zugleich würdigte er die vielen Sendungen, Internet-Beiträge und sonstigen Aktivitäten des WDR zur Stärkung der Medienkompetenz bei Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Mehr als 10 000 Kinder zwischen acht und zwölf Jahren hätten im vergangenen Jahr den Sender besucht und seien im WDR-Kinderstudio in die Medienwelt und Produktion eingeführt worden. [ar]

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12 Kommentare im Forum

  1. AW: Piel: Jugendschutz und gutes Fernsehen schließen sich nicht aus Solange die Filme / Serien mit öffentlichen Geldern gefödert werden, ARD/ZDF stromlinenförmig produzieren (da sonst wieder die Moralapostel der Parteien aufschreien) oder die werbefinanzierten Privaten eigenproduzierte primetimetaugliche Standardware ausstrahlen, wird es solche Sachen wie Spartacus oder andere (eher an Erwachsene gerichtete Sendungen) aus Deutschland nicht geben.
  2. AW: Piel: Jugendschutz und gutes Fernsehen schließen sich nicht aus Jugendschutz wenn ich das in Deutschland schon höre. Warum müssen wir hier unsere Jugend vor Programminhalten schützen die in anderen Ländern Europas ohne Probleme im Fernsehen gezeigt werden? Wenn wir uns sonst schon imer dem restlichen Europa anpassen warum dann nicht auch mal beim Jugendschutz im Fernsehen. Dann verschwindet vielleicht auch mal die lästige PIN Eingabe beim Pay-TV.
  3. AW: Piel: Jugendschutz und gutes Fernsehen schließen sich nicht aus Schlimmer find ich das man sich durch den sogenannten Jugendschutz auch als Erwachsener vorschreiben lassen muss was man gucken darf und nicht.
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