„Pitch Perfect 2“: Eine trashig absurde Musikkomödie

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Bild: © Romolo Tavani - Fotolia.com
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Die groteske Geschichte rund um Fat Amy geht in die zweite Runde: Die Barden Bellas wollen vorm Ende ihrer College-Karriere noch einmal einen großen Triumph feiern und liefern dabei eine groteske Komödie, bei der ein absurder Gag den nächsten jagt.

Wenn ein College-Girl den Künstlernamen Fat Amy wählt, zeugt das durchaus von einem gewaltigen Selbstbewusstsein, einer gehörigen Portion Selbstironie oder aber schlicht Dumpfheit. Für eben diese Fat Amy (Rebel Wilson) in „Pitch Perfect 2“ dürften allen drei Gründe zutreffen. Wie schon in dem unerwartet erfolgreichen ersten Teil aus dem Jahr 2012 ist sich die übergewichtige Sängerin der A-Cappella-Band Barden Bellas auch in der Fortsetzung für nichts zu schade.

Dass ausgerechnet sie es ist, die sich bei einem Auftritt zu Ehren des US-Präsidenten Barack Obama an einem Seil von der Decke herunter katapultieren lässt, ist da schon eine Steigerung. Dass ihr dabei die Leggings reißen und sie komplett „unten ohne“ über der Bühne baumelt, setzt dem aber durchaus noch eine Krone auf. Vor allem aber garantiert dies der trashigen Musikkomödie unter der Regie von Elizabeth Banks den ersten hysterisch-amüsierten Aufschrei im Publikum, dem noch so manch einer folgen soll.
 

Mit diesem Eklat haben sich die Barden Bellas allerdings von den College-Meisterschaften disqualifiziert. Um ihre Ehre wiederherzustellen und auch um einen möglicherweise letzten Triumph als Bellas zu sichern – schließlich stehen sie am Ende ihrer College-Karriere – bleibt ihnen nur noch die Weltmeisterschaft in Kopenhagen. Dafür müssen sie zunächst die deutschen Kandidaten, „Das Sound Machine“, ausstechen. Die aber haben mit einem Front-Duo eiskalte, arrogante Kontrahenten mit hartem deutschem Akzent und düsterer Rammstein-Anmutung.
 
Bei all dem wird fast zur Nebensache, dass der fast zweistündige Film nahezu ohne nennenswerte Geschichte auskommt und die ein oder andere Ungereimtheit aufwirft. Die ehrgeizige Beca (Anna Kendrick) hadert zwar plötzlich mit den Bellas und versucht, ihre Karriere mit einem Praktikum bei einem Musikproduzenten anzukurbeln. Ansonsten gibt es aber noch den Neuzugang Emily (Hailee Steinfeld), und Fat Amy, die überzeugte Single-Frau, wird plötzlich zur Romantikerin – und auch sonst scheinen die Bellas langsam erwachsen zu werden.
 
 

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Doch im Grunde dominiert das Bizarre und absolut Aufgesetzte. Diese groteske Komödie lebt von absurden Wettstreits, irrwitzigem Vorsingen und missglückten Auftritten und entsprechend vielen Musikeinlagen. Dabei erschließt sich den Zuschauern zwar nicht, warum die meisten A-Cappella-Songs mal mit schweren, mal mit leichteren Beats unterlegt sind. Aber es dient dem Tempo des Films. Denn die nächste Peinlichkeit oder der nächste Gag folgen bestimmt.
 
Dafür sorgt auch das von Elizabeth Banks und John Michael Higgins dargestellte Kommentatoren-Gespann. Das ist so glatt-gebügelt, amerikanisch-absurd und über jedwede politische Korrektheit erhaben, dass man sich manchmal kaum in einer Hollywood-Produktion wähnt. Nach dem Erfolg des ersten Teils ist „Pitch Perfect 2“ also die logische und konsequente Fortsetzung, mit vielen schrägen Gags, Klischees und bissigen Anspielungen.Kinokritiken im Überblick
[Britta Schmeis/ag]

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