Polens Hetze gegen ARD-Reporterin Annette Dittert

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Im Dezember zeigte Arte eine Reportage über die aktuelle Situation in Polen. Dabei hat die ARD-Korrespondentin Annette Dittert die EU-Abgeordnete Róża Thun auf ihren Reisen durch den Wahlkreis Klein Polen begleitet.

Seit der Ausstrahlung der Dokumentation „Polen vor der Zerreißprobe – Eine Frau kämpft um ihr Land“ hetzen rechte Polen gegen Dittert und die polnische Oppositionelle. Der polnische Vizepräsident des EU-Parlaments Ryszard Czarnecki zog Nazivergleiche, verglich Dittert mit der Nazi-Regisseurin Leni Riefenstahl und stellte Thun mit Nazi-Kollaborateuren auf eine Stufe.

Die Reportage beleuchtet die politische Situation nach der Machtübernahme der Prawo i Sprawiedliwość (PiS), der Partei Recht und Gerechtigkeit in Polen. Besonders Oppositionelle und Liberale haben es schwer. Demonstranten werden festgenommen, auch wenn die Demo angemeldet war und Jugendliche, die Oppositionelle zu Diskussionen einladen, werden mit Strafen belegt.

In der Dokumentation kommen aber auch Vertreter der Regierung und anderer konservativer Institutionen wie der Kirche zu Wort. So behauptet der der Chefredakteur der konservativen „Gazeta Polska“ Tomasz Sakiewicz, dass Polen bis 1989 von der Sowjetunion besetzt war und nun von der EU.

Auch das polnische Staatsfernsehen macht gegen den Film und Róża Thun Stimmung.

Nach Hetzen und Todesdrohungen hat Thun nun rechtliche Schritte gegen den EU-Parlamentsvize Czarnecki und seine Nazivergleiche angekündigt. Aber auch Annette Ditte prüft mit dem NDR-Justiziariat eine Klage. [jrk]

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