Premiere hat Betacrypt komplett abgeschaltet

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Der Münchner Abosender verschlüsselt ab sofort ausschließlich mit dem CA-System Nagravision, Schwarzseher sind nun ausgesperrt.

Der 30. Oktober ist für die Schwarzseher wortwörtlich ein „schwarzer Tag“. Denn Premiere hat am Donnerstagmittag sein bisheriges Verschlüsselungssystem Betacrypt endgültig abgeschaltet. Punkt 12 Uhr nahm Geschäftsführer Dr. Georg Kofler mit einem Tastendruck im DPC-Sendezentrum die seit langer Zeit geknackten Betacrypt-Signale vom Sender.
 
Die Abschaltung von Betacrypt erfolgte – wie von DIGITAL FERNSEHEN exklusiv vorab berichtet – stufenweise. Vom 16. bis 23. Oktober wurden die einzelnen Premiere-Pakete via Satellit schrittweise auf reines Nagra umgestellt, eine Woche zeitversetzt dann die Kabelsignale.
 
Ab sofort werden die Premiere Programme sowohl im Kabelnetz als auch über Satellit ausschließlich mit einer speziell für Premiere entwickelten Version von Nagravision verschlüsselt. Alle Schwarzseher, die Premiere bislang mit gefälschten oder manipulierten Smartcards gesehen haben, sind damit vom Empfang der Programme ausgeschlossen.

„Das ist ein Meilenstein in der Unternehmensgeschichte von Premiere“, sagte Kofler. „Mit der Abschaltung von Betacrypt haben wir das letzte große Kapitel der Vergangenheit abgeschlossen. Die Zukunft von Premiere hat heute begonnen.“ In der Vergangenheit sei er sich wie der Geschäftsführer eines Juweliergeschäftes vorgekommen, dessen Schaufensterscheibe eingeschlagen war. „Jetzt haben wir eine einbruchssichere Panzerverglasung – und niemand bedient sich an unserer Auslage, ohne zu zahlen.“
 
Nach Erfahrungen in anderen europäischen Ländern geht Kofler davon aus, dass der Wechsel des Verschlüsselungssystems sich in den Abonnentenzahlen widerspiegeln wird. Bis zu 20 Prozent der schätzungsweise rund eine Million bisherigen Schwarzseher werden demnach in den kommenden sechs Monaten zu regulären Premiere Abonnenten werden. „Sie haben ja bereits in der Vergangenheit für Premiere gezahlt, leider nur an die falschen Adressen: an die Kartendealer“, sagte Kofler. Er warnte nachdrücklich vor Piratenkarten und Software-Angeboten, die auf dem Schwarzmarkt und im Internet angeboten werden. „Wer diese wirkungslosen Wundermittel kauft, fällt auf plumpe Betrüger herein und macht sich obendrein strafbar.“[sh]

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