ProSieben Fun: Neuer Pay-TV-Sender auf weiteren Plattformen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Der neue ProSiebenSat.1-Bezahlsender ProSieben Fun und sein hochauflösender Ableger werden ab Mai nicht exklusiv über die IPTV-Plattform Entertain zu sehen sein, sondern auch über weitere Partner im Satelliten- und Kabelbereich verbreitet. Das betonte Marcus Prosch, Leiter Kommunikation bei ProSiebenSat.1 Media, im Gespräch mit DIGITALFERNSEHEN.de.

„Richtig ist, dass wir aktuell lediglich mit der Deutschen Telekom eine Einspeisevereinbarung zu ProSieben Fun unterzeichnet haben“, bestätigte Prosch der Redaktion am Donnerstagnachmittag. Man stehe aber mit weiteren Plattformpartnern in Verhandlung und bemühe sich, den Sender pünktlich zum Start im Mai auch über weitere Verbreitungswege anzubieten. Mit ProSieben Fun hatte „Deutschlands erfolgreichste Senderfamilie“ am Vormittag ein junges, abwechslungsreiches Programm angekündigt.
 
Man stelle damit „die künftige Nummer eins für Entertainment im Pay-TV auf“, hieß es in einer selbstbewussten Ankündigung des Medienkonzerns. Das ebenfalls ab Mai angebotene Sat.1 Emotions ist dagegen ein alter Bekannter in neuer Verpackung. Die bisherige Marke Sat.1 Comedy wird umgetauft und soll künftig „moderne Unterhaltung mit Gefühl“ anbieten. Keine Änderungen gibt es hingegen am dritten Pay-TV-Angebot von ProSiebenSat.1. Kabel Eins Classics stehe weiterhin „für Fernsehunterhaltung der besonderen Klasse“ und biete die besten Filme und Serien aller Zeiten und aller Genres. 
 
Besonders erfreulich für die Zuschauer: Alle drei Pay-TV-Angebote werden ab Mai sowohl in SD- wie auch in HD- Qualität von ProSiebenSat.1 zur Verfügung gestellt. Dabei erfolgt die Verbreitung von Kabel Eins Classics und dem umformatierten Sat.1 Emotions über die bestehenden Verbreitungspartner im Kabel- und Satellitenbereich. Bei ProSieben Fun sitzt wie ausgeführt das IPTV-Angebot Entertain der Deutschen Telekom als erster Partner im Boot.

ProSieben Fun ist laut Präsentation auf eine junge Zielgruppe zugeschnitten und präsentiert 24 Stunden am Tag und zum Teil in deutscher Erstausstrahlung „die erfolgreichsten Show- und Comedyformate“ des Muttersenders als Zweitverwertung. Darüber hinaus gehören Blockbuster, US-Serien, Musikhighlights und „Action-Sport Events“ zum Programm.
 
Bei Sat.1 Emotions drehe sich dagegen als Kontrast alles „um Träume, Sehnsucht, Romantik und Liebe“. Heißt im Klartext: Wiederholungen von Sat.1-Telenovelas, Primetime-Serien und „Sat.1 Filmen“, die auf eine überwiegend weibliche Zielgruppe abzielen. Immerhin: Auch einige Erstausstrahlungen sollen zu sehen sein.
 
Bereits im November 2011 war der Redaktion eine knapp zweiminütige, professionell produzierte Video-Präsentation zugespielt worden, in der sich weitere Aktivitäten von ProSiebenSat.1 im Pay-TV-Bereich angedeutet hatten. Darin war ein potenzielles Paket „My Stars HD“ mit acht Sendern auf seine Vermarktungstauglichkeit hin überprüft worden (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete).
 
„Wir führen laufend Umfragen durch Marktforschungsinstitute durch, um die Programmqualität zu optimieren – sowohl für unser Free-TV- wie auch für unsere Pay-Sender“, hatte Jasmin Mittenzwei aus der Unternehmenskommunikation der ProSiebenSat.1 Media AG der Redaktion seinerzeit die Hintergründe erläutert. Damals war auch der Ableger „7 Science HD“ als potenzielle Verlängerung der „Galileo“-Marke in einen eigenen 24-Stunden-Kanal bei den Zuschauern abgeklopft worden. 
 
Christoph Bellmer, Head of New TV ProSiebenSat.1 und  Geschäftsführer der drei Pay-TV-Sender sprach von einem erfolgreichen Wachstum seit den vor fünf Jahren unternommenen ersten Gehversuchen im Pay-TV-Markt. Man sei mit jetzt drei Sendern „hervorragend aufgestellt“, zeigte sich Bellmer überzeugt: „Die Zuschauer bekommen unter unseren starken Programmmarken exakt das geboten, was sie erwarten. Damit setzen wir ganz bewusst noch stärker auf Qualität, denn wir sind von einem weiteren Wachstum im Bereich Pay-TV überzeugt.“
 
ProSiebenSat.1 droht mit beiden neuen Bezahlsendern allerdings deutlicher Gegenwind aus den konkurrierenden Lagern. Sat.1 Emotions muss sich gegen den nahezu zeitgleich am 8. Mai in Deutschland startenden Frauensender Glitz von Turner Broadcasting durchsetzen, ProSieben Fun erhält bereits im April Konkurrenz durch den härtesten Konkurrenten RTL. Dieser schickt mit RTL Nitro am 1.4. einen Free-TV-Ableger für männliche Zuschauer mit Krimiserien, Dokus und Sitcoms auf Sendung, ist allerdings nach derzeitigem Stand vorerst weder im Kabel noch in HD-Auflösung zu empfangen. [ar]

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39 Kommentare im Forum

  1. AW: ProSieben Fun: Neuer Pay-TV-Sender auf weiteren Plattformen Das war ja zu erwarten! Kaum hat der RTL-Konzern für April einen neuen Recyclingsender angekündigt, folgt prompt der P7S1-Konzern mit einer gleichlautenden Ankündigung. Fehlt nur noch, dass auch ARD und ZDF ähnliche Meldungen streuen. Ach ja, geht ja nicht! Die politischen Medienwächter wollen doch deren Anzahl reduzieren! Dumm, dumm, dumm... An alle Sendersysteme: wie wäre es mal mit Sendern, die den Wünschen und Interessen der Zuschauer entsprechen?!?! Und in der gewöhnt übertreiberischen Sprachweise der Privatsender, gibt es auf dem neuen Pay-TV-Sender (!), also nix free-to-air, natürlich nur das Beste vom Allerbesten. Seltsam nur, dass diese Sender ihre Programmformate so schnell austauschen, dass man mit dem Wechseln der Unterwäsche nicht mehr mitkommt... Ich frage mich nur, welche Marktforschungsinstitute im Auftrag des P7S1-Konzerns Umfragen durchführen? Offenbar sind es nicht die Besten, denn von dem Anspruch "die Programmqualität zu optimieren", sind sie noch meilenweit entfernt. "Die Zuschauer bekommen (...) exakt das geboten, was sie erwarten." Ah, ja! Damit können ich und viele, die sich hier kritisch zu der Qualität der Angebote der RTL- und P7S1-Konzerne äußern, nicht gemeint sein!
  2. AW: ProSieben Fun: Neuer Pay-TV-Sender auf weiteren Plattformen @rs-lennep Nicht ganz. Das es Pro7 Fun gibt, weiß man schon relativ offiziel seit Herbst letzten Jahres und gerüchteweise auch schon davor. Grundsätzlich hat Pro7 einen Haufen PayTV Lizenzen, die aktuell nicht genutzt werden, daher ist der Schritt durchaus logisch. Man darf halt nicht vergessen, dass PayTV nicht gleich Sky ist und das man mit PayTV sogar Geld verdienen kann. Ich glaube es gibt aktuell um die 6 bis 7 Mio PayTV Kunden, aber nur knapp 3 Mio Sky Kunden und der Markt wächst. Es wäre also kaufmännisch Fahrlässig sich nicht seinen Kuchen zu sichern, wenn man sogar schon das Besteck und die Sahne zu Hause hat.
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