ProSiebenSat.1: Kein eindeutiges Dementi zu Maxdome-Übernahme

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Kabel-TV Bild: © soupstock - Fotolia.com
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Bei ProSiebenSat.1 möchte man sich zu den Gerüchten einer möglichen Maxdome-Übernahme durch Liberty Global nicht äußern. Insidern zufolge soll der Mutterkonzern von Unitymedia Kabel BW an einem Einstieg bei Maxdome interessiert sein.

Im deutschen Kabelfernsehen werden Inhalte gebraucht, bei denen der Kunde beim Blick in die Kabel-Videothek für Streaming weniger Geld bezahlen muss als die momentan angebotenen aktuellen Inhalte zwischen zumeist 4,99 bis 7,99 Euro – pro Filminhalt wohlgemerkt.
 
Video-on-Demand (VoD)-Provider bieten hingegen über Smart-TV-Apps bereits Flatrates für aktuelle Filme und Serien für 7,99 Euro – und zwar im Monat und nicht pro Filminhalt.

Inzwischen soll es um mehr gehen als nur um Filme. Dem Vernehmen nach soll Liberty Global starkes Interesse haben, insgesamt 50 Prozent von Maxdome zu übernehmen und dazu bereits Verhandlungen begonnen haben. Bestätigt wurde dies auf DF-Nachfrage noch nicht, dementiert wird es aber auch nicht.  „Leider können wir bei diesen Fragen nicht weiterhelfen, da wir niemals Markt-Spekulationen kommentieren“, so Liberty Global Vice President Marcus Smith gegenüber DIGITAL FERNSEHEN auf Fragen zu den Verhandlungen und dem möglichen Interesse an Maxdome. Eine DF-Anfrage bei Maxdome läuft noch.
 
Auch das Bundeskartellamt weiß noch nichts von Verhandlungen zum Teilverkauf von Maxdome: „Bislang ist keine derartige Anmeldung bei uns eingegangen“, so ein Kartellamtssprecher auf DF-Nachfrage. Ob das Vorhaben überhaupt beim Bundeskartellamt angemeldet werden müsste, könnten die Kartellwächter ohne konkretere Informationen über die Art des Vorhabens und die Umsätze der beteiligten Unternehmen leider nicht sagen, so die Bonner Behörde weiter.
 
Von Maxdome würde eine Teilübernahme zweifellos Druck nehmen, meinen zumindest Marktbeobachter, denn frisches Geld könnte Expansion für Maxdome möglich machen. Mit Werbung, vornehmlich in den zur eigenen Sendergruppe gehörenden TV-Programmen, versucht der Anbieter Maxdome derzeit sein neues Logo und sein Angebot zu promoten, um gegenüber jüngst aufgetauchten neuen Wettbewerbern im Bereich VoD in Deutschland zu punkten.
 
Update 10. November 2014: Auf Nachfrage der Redaktion teilte man bei ProSiebenSat.1 lediglich mit, dass man Spekulationen nicht kommentieren werde. Keine Bestätigung, aber ein klares Dementi wollte oder konnte man damit zumindest vorerst ebenfalls nicht abgeben. [th]

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23 Kommentare im Forum

  1. Maxdome kommt durch Netflix & Co unter Druck. Die verscherbeln im Zweifel nicht nur das Tafelsilber in Form von Inhalten, sondern auch Maxdome selbst, kann ich mir gut vorstellen. Die haben zwar viele Anmeldungen und somit viele angebliche "User", aber wer nutzt denn Maxdome noch täglich? da gibt es inzwischen zahlreiche Alternativen, die besser sind...
  2. AW: Liberty Global soll Interesse an Maxdome haben Also ich persönlich fand das Angebot von Maxdome auch immer nicht unbedingt attraktiv, vor allem in den Zeiten, als nur eine handvoll Filme im Monatsabo kostenfrei waren. Mag sein, dass es inzwischen etwas besser geworden ist, aber die Angebote von Amazon und Netflix finde ich deutlich attraktiver und vor allem nicht so verwirrend (ist der Film nun im Paket enthalten oder nicht...). Wahrscheinlich hat sich Maxdome zu lange auf seinen Kundenzahlen ausgeruht.
  3. AW: Liberty Global soll Interesse an Maxdome haben Würde mich ehrlich gesagt wundern. Denn Maxdome ist ja nicht wie etwa Watchever ein Portal eines ausländischen Investors. Maxdome gehört zu ProsiebenSat.1, die eigentlich schon strategisches Interesse an einem deutschen Streaming-Angebot haben sollten. Es wunderte mich daher schon, dass RTL angeblich abgewunken hat, als ihnen Watchever angeboten wurde. Denn mit ihren Videoseiten MyVideo (ProsiebenSat.1) und Clipfish (RTL) sind beide ja auch schon länger mehr oder weniger erfolglos vertreten. Und Streaming-Angebote wie Watchever oder Maxdome sehe ich da schon eher als sinnvolles Investment. Aber bei ProsiebenSat.1 wird ja auch eher auf den Ruf des Geldes als auf die strategische Aussicht gehört; sie wurden dabei jahrelang auch entsprechend durch Hedgefonds darauf getrimmt. Ich warte schon auf den Tag, wenn die deutschen Sender in ein paar Jahren jammern, dass ihr Geschäftsmodell nun von großen amerikanischen Firmen bedroht wird. Vielleicht kann dann die Bundesregierung ein passendes Gesetz zum Schutz des deutschen Qualitätsfernsehens verabschieden. Also irgendwie fehlen mir in Deutschland Köpfe wie Leo Kirch und Co. Man kann von solchen Leuten persönlich halten was man will, aber sie riskierten etwas und hatten auch eine langfristige Strategie, die sie verfolgten.
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