ProSiebenSat.1: „Neue Geschäftsmodelle für Terrestrik notwendig“

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Bild: © JuergenL - Fotolia.com
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Das Thema Verschlüsselung könnte in Zukunft auch für die terrestrische Programmausstrahlung immer Interessanter werden. Nach RTL hat sich nun auch ProSiebenSat.1 auf Anfrage von DIGITALFERNSEHEN.de dafür ausgesprochen, mit neuen Geschäftsmodellen die Kosten für die terrestrische Verbreitung zu senken. Besonders fürs Thema HDTV würden dabei ähnliche Kriterien notwendig werden wie in Kabel oder über Satellit.

Im September hatte André Prahl, bei RTL zuständig für die Programmverbreitung, gegenüber DIGITALFERNSEHEN.de mitgeteilt, dass sich die Sendergruppe in Zukunft nach neuen Konzepten für die Verbreitung über DVB-T umsehen müsste, da der terrestrische Verbreitungsweg auf Dauer zu geringe Reichweite bei zu hohen Kosten biete. Eine ähnliche Sichtweise teilt man offenbar auch beim größten privaten Konkurrenten ProSiebenSat.1. Unternehmenssprecherin Susanne Lang stellte  auf Nachfrage von DIGITALFERNSEHEN.de jedoch klar, dass die terrestrische Verbreitung der eigenen Sender bis zum Ende der aktuellen Vertragsdauer Ende 2014 auf jeden Fall sichergestellt sei. Darüber hinaus gab Lang jedoch keine Prognose für die Pläne von ProSiebenSat.1 für DVB-T ab.

Auch beim Thema DVB-T2 zeigte sich die Sprecherin vorsichtig: „Grundsätzlich sind wir für jeden technologischen Fortschritt offen, der unseren Zuschauern einen echten Mehrwert bietet. Beim Thema DVB-T2 können wir im Moment allerdings noch keine genaue Prognose abgeben, wann das Thema tatsächlich marktrelevant wird.“ In jedem Fall könne die Terrestrik der Zukunft das Thema HDTV nicht ignorieren, wenn sie gegenüber anderen Verbreitungswegen konkurrenzfähig bleiben wolle. Auch eine zusätzliche Einbindung von hybriden Angeboten, die genau wie HDTV dank effektiverer Kompressionstechnik bei DVB-T2 möglich sein wird, könne die Attraktivität des Antennenfernsehens erhöhen.
 
Am Grundproblem, dass die terrestrische Ausstrahlung für die privaten Programmveranstalter refinanzierbar bleiben müsse, würde sich jedoch auch mit DVB-T2 nichts ändern. Deshalb müssten neue Konzepte entwickelt werden. „Modelle, wie sie im Kabel oder Satellit eingeführt wurden, sind dabei eine Möglichkeit – ins besonders bei einer HDTV–Ausstrahlung werden ähnliche Kriterien notwendig werden. Doch auch weitere Geschäftsmodelle, die in Summe die Kosten für die Terrestrik reduzieren, müssen möglich sein.“ teilte Susanne Lang auf die Frage mit, ob Verschlüsselungsmodelle für HD-Inhalte ähnlich wie im Kabel oder über Satellit möglich wären. [ps]

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43 Kommentare im Forum

  1. AW: ProSiebenSat.1: "Neue Geschäftsmodelle für Terrestrik notwendig" Warum wudert mich das jetzt nicht?
  2. AW: ProSiebenSat.1: "Neue Geschäftsmodelle für Terrestrik notwendig" Wer immer noch denkt, das die Privaten über DVB-T 2 FTA senden werden, wird nun wohl eines besseren belehrt.
  3. AW: ProSiebenSat.1: "Neue Geschäftsmodelle für Terrestrik notwendig" Nun dann haben sie auch weniger Zuschauer
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