Die ProSiebenSat.1-Gruppe setzt verstärkt auf Gewinnquellen abseits des klassischen Fernsehens. Neben den Bereichen Internetfernsehen und Musik will der Senderverbund vor allem seine Spielesparte weiter ausbauen, um seinen Gewinn zu maximieren.
Dem „Handelsblatt“ gegenüber erklärte Christian Wegner, Vorstand für New Media und Diversifikation bei ProSiebenSat.1, am Dienstag, bis 2015 mit Produkten aus dem digitalen Entertainmentbereich sowie Commerce-Plattformen ein Umsatzwachstum von 400 Millionen Euro erreichen zu wollen. 2010 lag der Umsatz in der Sparte bei 185 Millionen Euro.
Grund für die Neuausrichtung sei der stagnierende TV-Werbemarkt. Wie Wegner weiter erklärte, wolle sich die Gruppe mit dem Engagement im digitalen Entertainmentbereich unabhängiger von der Werbekonjunktur machen. Im europäischen Spielemarkt will ProSiebenSat.1 eine „führende Rolle“ spielen. Um dieses Ziel zu erreichen, habe sich die Sendergruppe strategische Kooperationen mit führenden Spieleanbietern wie Electronic Arts, Sony und Gazillon gesichert.
Erst im vergangenen Sommer hatet sich der Konzern mit der von Burda übernommenen Plattform Burda:ic sowie Corvus Games zwei führende Anbieter kostenloser Online-Spiele in Europa einverleibt. Letzterer betreibt mit Browsergames.de ein umfassendes Gaming-Portal mit 1,8 Millionen monatlichen Besuchern. ProSiebenSat.1 hatte sich mit 51 Prozent die Mehrheitsbeteiligung an dem Anbieter gesichert. 2013 sollen auch die restlichen Anteile in den Besitz der Sendergruppe übergehen.
Die Übernahme der beiden Online-Spiele-Anbieter sei aber erst der Anfang, denn wie Wegner weiter erklärte, halte sein Unternehmen weiter Ausschau nach potentiellen Übernahmemöglichkeiten. Dabei setze die Gruppe vor allem auf kleinere Firmen, die der TV-Riese zu einem günstigen Kaufpreis übernehmen kann und später selbst „groß machen“ will. [rh]
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