Quentin Tarantino

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Eine Filmografie

Man mag es kaum glauben, aber Quentin Tarantino – der junge Wilde unter den amerikanischen Filmemachern – wird im nächsten Frühling bereits ein halbes Jahrhundert alt. Grund genug, um sein bisheriges OEuvre, das nun beinahe vollständig auf Blu-ray zu haben ist, einmal chronologisch unter die Lupe zu nehmen und einen ersten Blick auf sein neuestes und wie immer sehnlichst erwartetes Projekt „Django Unchained“ zu werfen.

Quentin Tarantino: ein Name, der wie geschaffen scheint für die große und glitzernde Welt des Kinos und dessen Bedeutung in der aktuellen weltweiten Filmlandschaft gar nicht hoch genug eingeschätzt werden kann. Seine bahnbrechenden Ideen in Sachen Storytelling, formaler Struktur und Einsatz von Originalsoundtracks in Filmen haben das Kino, so wie wir es heute kennen, entscheidend mit beeinflusst. Sein einzigartiges Gespür für Ästhetik und Style, das sich aus diversen filmhistorischen Vorbildern vom Samuraibis hin zum Westerngenre speist und gierig jedweden Einfluss der modernen Welt in sich aufnimmt, kreiert etwas völlig Eigenes, Originäres und Unverwechselbares, für das am Ende schlechterdings keine andere Bezeichnung genügt als: Tarantino-Style!
 
Wer es sogar zum inoffiziellen Spitznamen für eine Poker-Starthand schafft (eine Dame und eine Zehn, englisch „Queen-Ten“, wird inzwischen landläufig als „Quentin Tarantino“ bezeichnet), der ist tatsächlich sehr weit vorgedrungen ins allgemeine popkulturelle Bewusstsein – ganz besonders natürlich in seinem Heimatland, den Vereinigten Staaten. Ein guter Gradmesser für die popkulturelle Bedeutung von Kunstwerken und Kunstschaffenden sind – ob es einem nun gefällt oder nicht – seit mittlerweile 20 Jahren „Die Simpsons“.

Schaut man sich die zahlreichen Referenzen an, die Tarantino über die Jahre in Matt Groenings gelbem Dauerbrenner eingeräumt wurden, dann kommt das schon mehr als einem Ritterschlag gleich. (Man denke nur an die explizite „Itchy und Scratchy“-Folge „Reservoir Cats“, an die leibhaftigen Voice-Acting-Gastauftritte von Tarantino oder natürlich an die Episode „Twenty-Two Short Films About Springfield“, die in minutiöser Genauigkeit Struktur und Handlungseckpunkte von „Pulp Fiction“ reflektiert.) Auffällig ist seine Vorliebe für die Zusammenarbeit mit einem eingeschworenen Kreis von immer wiederkehrenden Tarantino-Favourites, sowohl vor als auch hinter der Kamera.
 
Man denke nur an Uma Thurman, Tim Roth, Samuel L. Jackson, an Roger Avary, seinen Drehbuchpartner aus den frühen Jahren, oder Robert Rodriguez, mit dem er schon zahlreiche Projekte realisierte. Darüber sollte man allerdings nicht verkennen, dass Tarantino in der „Mannschaftskunst“ des Kinos eines der absoluten Alphatiere ist, das neben Drehbuch und Regie am liebsten auch gleich noch die gesamte Produktion seiner Werke in die Hand nehmen würde.

Damit steht er eher in der Tradition der großen Namen des „New Hollywood“ beziehungsweise der Autorenfilmer im ursprünglich-europäischen Sinne. Passend dazu erscheinen natürlich die durchaus vorhandenen Züge der Selbstinszenierung, die er mit regelmäßigen „Gastauftritten“ in seinen eigenen Werken (und sei es nur als Anrufbeantworterstimme in „Jackie Brown“) oder mit augenzwinkernden Querverweisen auf seine eigenen Filme wie so viele seiner berühmtesten Kollegen in Maßen zelebriert.
 
Durch die jüngste Veröffentlichungswelle von Studiocanal sind bis auf ganz wenige Ausnahmen nun alle Filme, an denen Tarantino als Regisseur, Drehbuchautor, Schauspieler, Kameramann oder Produzent mitgewirkt hat, in hochauflösender Qualität auf Blu-ray erhältlich. Folgen Sie uns also auf den nächsten Seiten bei unserem kleinen Streifzug durch das bisherige Schaffen eines der faszinierendsten und talentiertesten Filmemacher unserer Zeit!

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