Quoten: ARD-Talk-Overkill verscheucht jüngere Zuschauer

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Für die ARD rückt das Ziel der Programm-Verjüngung in weite Ferne: Wie eine aktuelle Quotenauswertung dokumentiert, stoßen ausgerechnet die ausgeweiteten Talkshow-Formate bei ARD und ZDF bei den 14- bis 49-Jährigen auf gebremstes Interesse.

So schneidet bei den jüngeren Zuschauern „Anne Will“ im Ersten noch am erfolgreichsten ab. Trotz der Unterstützung des zuvor gesendeten „Tatorts“ kommt das Talk-Format nur auf 6,2 Prozent Marktanteil (0,80 Millionen Zuschauer). „Menschen bei Maischberger“ schafft dienstags 6,0 Prozent und „Beckmann“ montags gerade noch 4,9 Prozent Marktanteil.
 
Insgesamt kann die ARD eine durchschnittliche Sehbeteiligung von lediglich6,5 Prozent bei den unter 50-Jährigen erreichen, wie der Branchendienst „Kress“ in einer am Freitag veröffentlichten Quotenanalyse ausführt.

Am schlechtesten schneidet das vermeintlich jüngste Format „Hart aber fair“ ab. Die Talk-Show mit Franz Plasberg holt magere 4,8 Prozent. Im Vergleich dazu waren es von der TV-Saison 2009/10 noch 5,5 Prozent – ein starker Verlust. Aber auch das ZDF kann keine besseren Ergebnisse liefern. Der Saisondurchschnitt für Talk-Formate liegt bei 6,1 Prozent Marktanteil. „Maybritt Illner“ kommt am Donnerstag auf 4,9 Prozent und „Markus Lanz“ dreimal pro Woche auf 5,8 Prozent. [ft]

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9 Kommentare im Forum

  1. AW: Quoten: ARD-Talk-Overkill verscheucht jüngere Zuschauer Wer will auch ständig diese Quasselsendungen sehen. Sowas gehört ins Radio. Man muss Leute, die sich über ein Thema unterhalten, nicht unbedingt dabei sehen.
  2. AW: Quoten: ARD-Talk-Overkill verscheucht jüngere Zuschauer Ich denke schon. Im Radio würde ich mir sowas nie anhören wollen. Im TV ist es teilweise (sehr) interessant.
  3. AW: Quoten: ARD-Talk-Overkill verscheucht jüngere Zuschauer Es ist absolut richtig und wichtig eine politische Diskussionsrunde im Fernsehen zu haben, angesichts der öffentlich-rechtlichen Senderschwemme gerne auch zwei, aber danach muss auch mal Schluss sein. An den Talksendung alleine liegt es wohl nicht, dass die krasse Mehrheit der Menschen unter 30 den ÖRR eigentlich nur noch zum Sport und für die tagesschau nutzen, es ist wohl das Gesamtkonzept (oder besser das Fehlen eines solchen). Die Jugend hat der ÖRR schon lange vergrault, derzeit arbeitet man ungewohnt effektiv auch daran die intellektuelle Oberschicht, die sich eigentlich sowieso nur noch bei 3sat (Dank an die SRF), Arte und gelegentlich den digitalen Spartenkanälen "tummeln", zu vertreiben. Geld wollen Sie von allen haben, Programm nur für die Wenigsten machen... Auch wenn oft das Gegenteil behauptet wird: schon von Gesetz wegen hat der ÖRR nicht nur die "Lücken" die das Privatfernsehen hinterlässt zu füllen, sondern hat Fernsehen für ALLE zu machen.
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