RBB-Chefin Schlesinger: Wir kommen nicht schnell genug hinterher

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach Überzeugung von RBB-Intendantin Patricia Schlesinger müssen Sender und Medienaufsicht schneller auf den Wandel der Branche reagieren.

„Da muss mehr passieren“, sagte Schlesinger am Montag bei der Media Convention Berlin (MCB), die parallel zur Digitalkonferenz Republica (6. bis 8. Mai) stattfindet. Bedenklich sei, wenn Menschen Angst hätten, im Internet nicht mehr zwischen glaubwürdigen Nachrichten und Fake News unterscheiden zu können, sagte Schlesinger mit Bezug auf eine aktuelle Forsa-Umfrage, nach der sich 82 Prozent der Befragten Sorgen machen über politische Desinformation im Zusammenhang mit der Europawahl.

Entsprechende Regulierung sei die passende Antwort. Um zu verhindern, dass es wie in den USA am Schluss vor allem nur noch polarisierende Medien gebe, sei es wichtig, wehrhafter zu werden – „in Europa, ganz speziell in Deutschland“, so die Intendantin des Rundfunks Berlin-Brandenburg. Beim Thema Kinder- und Jugendschutz im Internet bleibe ebenfalls noch viel zu tun. „Ich finde, wir kommen nicht schnell genug hinterher.“

Regulierungsbemühungen für das Internet seien durchaus nicht unrealistisch, so Tobias Schmid, Direktor der Landesanstalt für Medien NRW. Angesichts der Größe des Netzes sei die Kontrolle der Regeln unbestritten eine Herausforderung.

Jan Penfrat von der Organisation European Digital Rights (EDRi) aus Brüssel forderte eine senderübergreifende, öffentliche Mediathek – und zwar eine ohne die „absurden Löschfristen“ bei den öffentlich-rechtlichen Mediatheken.

RBB-Intendantin Schlesinger betonte, sie wünsche sich auch, dass Filme und Sendungen länger als 30 Tage abrufbar bleiben könnten. „Das sind nicht unsere Regeln.“ Im neuen, seit Anfang Mai geltenden Rundfunkstaatsvertrag sei zumindest die bisherige 7-Tage-Regel aufgehoben. Beim Thema senderübergreifende Mediatheken-Plattform zeigte sich Schlesinger skeptisch. „Das wird schwierig.“[dpa]

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2 Kommentare im Forum

  1. Ist ja für die DF-Redaktion nicht mal eine „News-„Meldung wert. Warum auch, betrifft ja nur die Programmanbieter.
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