RTL Group startet mit Dämpfer ins neue Geschäftsjahr

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die RTL Group musste beim Start in das Geschäftsjahr 2014 einen Dämpfer hinnehmen. Besonders der Nettogewinn der Aktionäre sank im Vergleich zum Vorjahr deutlich. Mit Blick auf das Gesamtjahr erhofft man sich jedoch Besserung.

Höhere Investitionen, ein schwacher Werbemarkt in Frankreich und das späte Osterfest haben der RTL Group zu Jahresbeginn einen kleinen Dämpfer verpasst. Dennoch sollen Umsatz und operatives Ergebnis von Europas größter werbefinanzierter Sendergruppe im Gesamtjahr stabil bleiben. Im Geschäftsjahr 2013 lag der Umsatz bei 5,9 Milliarden Euro, der Nettogewinn erreichte 870 Millionen Euro. „Insgesamt ist das ein ganz guter Start ins Jahr 2014“, sagte Geschäftsführerin Anke Schäferkordt am Donnerstag der Nachrichtenagentur dpa

Der Umsatz blieb von Januar bis März nahezu unverändert bei 1,313 Milliarden Euro (Vorjahr: 1,317 Milliarden Euro). Der operative Gewinn (Ebita) ging von 207 Millionen Euro auf 194 Millionen Euro zurück. Der Nettogewinn der Aktionäre sank um 41 Millionen Euro auf 92 Millionen Euro.
 
Auf den ersten Blick stagniere der Werbemarkt in Deutschland, dem größten Gewinnbringer der RTL Group, sagte Schäferkordt. Ein Grund sei das späte Osterfest. Aber: „Durch den starken April war der deutsche TV-Werbemarkt in den ersten vier Monaten im Plus.“
 
Im Minus war als einziger Werbemarkt Frankreich. Da habe man mit Investitionen gegengesteuert. „Der operative Gewinn ist vor allem durch höhere Programminvestitionen bei unseren französischen Sendern M6 und W9 niedriger ausgefallen“, sagte Schäferkordt.
 
Ein Wachstumstreiber sei der digitale Markt, sagte Schäferkordt. «Hier haben wir ordentlich Fortschritte gemacht.» Auch durch den Zukauf von Broadband TV habe sich die Zahl der Videoabrufe mehr als verdoppelt, nämlich um 228 Prozent auf 7,2 Milliarden. „Milliarden Videoabrufe übersetzen sich natürlich nicht in Milliarden Euro Umsatz. Aber Online-Videowerbung ist mit Abstand der dynamischste Markt, der aktuell jeden Monat um rund 20 Prozent oder mehr wächst.“
 
Knapp 60 Prozent des Umsatzes erwirtschaftet die RTL Group mit Werbung. Der Rest kommt aus der Produktionsfirma Fremantle, Fanartikeln, CDs zu Sendungen, und Distributionserlösen von Plattformbetreibern wie Kabel Deutschland für HD-Sender. Dazu kommen die Erlöse aus Bezahlsendern. So startete am Donnerstag der Doku-Sender Geo Television.
 
Die im MDax notierte RTL Group gehört zu gut 75 Prozent dem Medienkonzern Bertelsmann. Dieser erhöhte im ersten Quartal durch Zukäufe den Umsatz um 8,5 Prozent auf 3,9 Milliarden Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) erreichte mit 433 Millionen Euro einen neuen Höchstwert (Vorjahr: 418 Millionen Euro). Unterm Strich blieb allerdings weniger in der Kasse: Der Gewinn halbierte sich von 207 auf 104 Millionen Euro. Allerdings hatte im Vorjahr eine Neubewertung des Musikrechtemanagers BMG positiv zu Buche geschlagen. [dpa/ps]

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