RTL Nitro: Größeres Publikum nur über Inhalte zu gewinnen

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Am Ostermontag feiert der Männersender RTL Nitro seinen ersten Geburtstag. Die Ziele für Jahr zwei sind dabei schon gesteckt: Mit Kontinuität, Eigenproduktionen und neuen Formaten soll das Publikum vergrößert werden, wie Bereichsleiter Oliver Schablitzki im Interview mit DIGITALFERNSEHEN.de erklärte. Auch der Reichweitenausbau steht auf dem Programm.

Herr Schablitzki, im 1. Jahr haben Sie schon viel geschafft, die Marktanteile klettern kontinuierlich nach oben. Die Reise hat allerdings gerade erst begonnen. Wenn Sie nun Resümee ziehen: Wo liegen derzeit noch die großen Baustellen des Senders und wie wollen Sie diese im kommenden Jahr angehen?
 
Oliver Schablitzki: Im Vergleich zu den Nischen-Sendern, die vor RTL NITRO gestartet sind, steht der Sender mit seinem schnellen Wachstum in der Tat sehr gut da. Wir wollen jetzt den Sender an sich noch bekannter machen und auch neben der technischen Reichweite die tatsächlichen Zuschauerzahlen ausbauen, also Publikum hinzu gewinnen, das jetzt schon in der Lage ist, RTL NITRO zu empfangen. Letzteres geht nur über Inhalte. In der hart umkämpften deutschen Primetime möchten wir weiterhin ein strikt komplementäres Programm zum TV-Markt bieten und mit hochwertigen Free-TV-Premieren auf uns aufmerksam machen.

Viele Zuschauer bemängeln im Programm der großen Privatsender eine gewisse Kontinuität. Nicht selten werden Formate aufgrund schlechter Quoten schnell wieder abgesetzt. Wie wichtig ist Ihnen die Kontinuität bei RTL Nitro? Welche Rolle spielt dabei auch die Quote?
 
Schablitzki: Kontinuität ist gerade für neue Sender, deren Schema noch nicht in dem Maße gelernt ist, sehr wichtig. Der Zuschauer soll sich auf RTL NITRO verlassen und an ihn gewöhnen können. Deshalb ändern wir zum Beispiel unsere Line-Ups in der Daytime nur organisch mit dem Austausch einzelner Klassiker und bewahren eingeführte Sendeplätze – wie etwa den von „Modern Family“ am Montag um 20.15h – so lange wie möglich. Die Quote spielt eine Rolle, Profilierung eine andere. Und dazu ist es wichtig, markenbildenden Programmen eine dauerhafte Fläche zu geben. Ergänzend zu einem verlässlichen Schema sind aber auch Event-Programmierungen und Thementage wichtig, die bewusst mit dem gesetzten Rhythmus brechen und ein Thema in den Vordergrund stellen – wie Grillen am Vatertag oder die Martial-Arts-Spielfilmreihe im Juni.

Mit „Modern Family“ hatten Sie im ersten Jahr ein klares Zugpferd. Wer oder vielmehr welches Format wird diese Rolle im zweiten Jahr übernehmen?
 
Schablitzki: „Modern Family“ bleibt unser Zugpferd im Comedy-Bereich, daneben bauen wir „Raising Hope“ als zweites Standbein auf. Im Crime/Dramabereich ist „Breaking Bad“ als stilbildende Show gesetzt. Daneben planen wir im Herbst zum Saisonstart mit drei bis vier Free-TV Premieren in beiden Genres, um den eingeschlagenen Weg fortzusetzen.
 
 
Wie geht es in Sachen Eigenproduktionen bei Ihnen weiter? Sind bereits neue Formate in Planung?
 
Schablitzki: Unser aktueller Fokus richtet sich auf den erfolgreichen Start der GT Series auf NITRO. Ab dem 1. April werden wir über insgesamt 11 Rennen berichten, mindestens über zwei davon live. Darüber hinaus arbeiten wir an zwei drei Projekten im Magazin/Showbereich, sind aber da noch in der Frühphase. Für jedes der Projekte gilt, dass es uns – über eine positive Pressewahrnehmung hinaus – entscheidend weiterbringen muss, um sich zu qualifizieren. Eigenproduktionen als reinen Selbstzweck erachte ich nicht als zielführend.
 
 
Worin sehen Sie den Erfolgsfaktor von zielgruppenoptimierten TV-Sendern?
 
Schablitzki: Ein Sender wie RTL NITRO kann sich im Tagesgeschäft darauf konzentrieren, seiner dezidierten Zielgruppe zu gefallen. Die Interessen und Bedürfnisse sind da meist leichter zu bedienen als wenn man als großer Sender in der Pflicht steht, es möglichst Allen Recht zu machen. Wir versuchen die Zielgruppe da abzuholen, wo sich wohlfühlt. Unser Ziel ist, als vielfältigstes Programmangebot für Männer in Deutschland wahrgenommen zu werden.
 
 
RTL Nitro HD ist momentan lediglich im Kabel, jedoch nicht via Satellit  empfangbar. Ist eine künftige Ausstrahlung des HD-Ablegers über Satellit vorgesehen? Ab wann dürfen auch Satelliten-Zuschauer auf RTL Nitro in hochauflösender Bildqualität hoffen?
 
Schablitzki: RTL NITRO HD sollte für Netz- und Satellitenbetreiber ein hochattraktives Angebot sein. Allerdings müssen auch die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen dafür stimmen. Wir gehen davon aus, dass wir auf den Plattformen, die das Angebot derzeit noch nicht verbreiten, auch zügig zu empfangen sein werden.
 
Vielen Dank für das Gespräch.[fm]

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17 Kommentare im Forum

  1. AW: RTL Nitro: Größeres Publikum nur über Inhalte zu gewinnen Die Eigenproduktionen sollte man ganz schnell wieder streichen außer sie bestehen aus Live Sport wie die Übertragungen aus der GT Serie.
  2. AW: RTL Nitro: Größeres Publikum nur über Inhalte zu gewinnen Sehe ich auch so. Man sollte sich auf tolle Serien aus der Welt konzentrieren. Vorwiegend wird es USA sein,aber auch Großbritannien hat tolle Serien. Finde RTL Nitro richtig klasse . Eigenproduktionen können die sich sparen. Was das bedeutet sieht man auf den Hauptsendern. Trash ohne ende. Mad Men würde gut zu RTL Nitro passen. Auch wäre es schön, wenn man etwas schneller mit neuen Staffeln anfängt. Die nächste Staffel von Modern Family kommt erst im Herbst. Bis dahin ist man genau ein ganzes Jahr hinter der US Ausstrahlung, die dann mit der neuen Staffel anfängt. Das kann heutzutage einfach nicht mehr sein.
  3. AW: RTL Nitro: Größeres Publikum nur über Inhalte zu gewinnen Eigenproduktionen " Nein Danke "
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