RTL hat im abgelaufenen Jahr die meisten Zuschauer gehabt und die ARD wieder überholt. Sowohl beim Gesamtpublikum als auch bei den Zuschauern zwischen 14 und 49 Jahren liegen die Kölner an der Spitze.
Das Erste hat seine Spitzenposition in der deutschen Fernsehlandschaft eingebüßt. Auch die Olympischen Winterspiele und der Fußball-Weltmeisterschaft, zwei echte Quotenbringer im Programm, konnten den Absturz nicht verhindern. Damit liegt RTL erstmals seit sieben Jahren wieder vor der ARD. Wie aus einer vorläufigen Erhebung der Einschaltquoten der GfK Fernsehforschung hervorgeht, kommt der Kölner Privatsender im Jahresdurchschnitt auf 13,6 Prozent Marktanteil bei den Gesamtzuschauern. Das sind 1,1 Prozentpunkte mehr als im Vorjahr. Die ARD landete mit 13,2 Prozent (plus 0,5) auf Platz zwei. Auf den Plätzen dahinter folgen das ZDF mit 12,7 Prozent (plus 0,2) und Sat 1 mit 10,1 Prozent (minus 0,3) Marktanteil.
Im Jahr 2009 hatte die ARD das Rennen noch für sich entscheiden können. Damals lag sie mit 12,7 Prozent knapp vor RTL und dem ZDF, die beide 12,5 Prozent Marktanteil hatten. Sat 1 hatte damals 10,4 Prozent Marktanteil und somit etwas mehr als 2010.
Dennoch dominierte die ARD bei den Sendungen mit den meisten Zuschauern. In den Top Ten der erfolgreichsten Sendungen rangieren sieben ARD-Ausstrahlungen, darunter keine RTL-Sendung. Die meistgesehene Fernsehsendung des Jahres 2010 war das Halbfinale der Fußball-WM zwischen Deutschland und Spanien, das 31,10 Millionen Zuschauer (83,0 Prozent Marktanteil) im Ersten verfolgten. Diese Zuschauerzahl war zugleich der höchste Messwert seit Einführung der personenbezogenen Erhebung der Zuschauerzahlen im Jahre 1975. Als Lena Meyer-Landrut den Eurovision Song Contest für Deutschland gewann, fieberten insgesamt 14,73 Millionen Zuschauer (49,0 Prozent) bei der ARD mit.
Doch die Stärke von RTL liegt in seinem Nachmittags- und Vorabendprogramm, wo der Sender mit zum Teil stark kritisierten Scripted-Reality-Formaten Quote macht. In dieser Zeit kann die ARD bisher nicht mithalten. Noch deutlicher ist der Vorsprung der Kölner in der sogenannten „werberelevanten Zielgruppe“. Bei den 14-. bis 49-Jährigen kommt RTL 2010 auf eine Quote von durchschnittlich 18,1 Prozent (plus 1,2 Prozent gegenüber 2009). Dahinter folgen die Konkurrenten von Pro Sieben mit 11,6 Prozent (minus 0,3), Sat 1 mit 10,7 Prozent (minus 0,1) und Vox mit 7,7 Prozent (plus 0,2). Erst dann folgen die Öffentlich-Rechtlichen mit ARD (7,3 Prozent, minus 0,7) und ZDF (6,7 Prozent, plus 0,4).
Insgesamt haben die Deutschen 2010 mehr ferngesehen als jemals zuvor. Der Fernsehkonsum der Bürger erhöhte sich auf täglich 3 Stunden und 43 Minuten.
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