Regio-Züge brauchen WLAN: Bahn will bessere Telefonversorgung

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Die Deutsche Bahn soll aufrüsten. Dabei sollen nicht nur Regionalzüge künftig mit kostenlosem Internet ausgestattet werden, auch die Telefongespräche sollen stabiler werden, damit das Reisen an Attraktivität gewinne.

Nicht nur im ICE, sondern auch in Regionalzügen können Reisende möglicherweise bald kostenlos im Internet surfen. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt (CSU) forderte seine Amtskollegen in den Ländern am Donnerstag auf, das als Anforderung in die Ausschreibungen für neue Züge aufzunehmen. Bahnchef Rüdiger Grube versprach zudem stabilere Telefonate in Hochgeschwindigkeitszügen. Außerdem sollen Fahrgäste auf eigenen Geräten Spielfilme und Serien schauen können.

In den ICEs gibt es bereits seit Jahresbeginn auch in der zweiten Klasse kostenlose Internetverbindungen. In der ersten Woche hätten das mehr als eine halbe Million Fahrgäste mehr als 70 Millionen Minuten lang genutzt, sagte Grube. „Reisen ist jetzt noch attraktiver“, warb er.

Fahrgastverbände hatten ein solches Angebot auch für U-Bahnen und Regionalzüge gefordert. „In allen Zügen des Nahverkehrs müsste das heute Standard sein, damit Anschlussinformationen verfügbar sind“, sagte der Ehrenvorsitzende des Verbands Pro Bahn, Karl-Peter Naumann, der Deutschen Presse-Agentur. Auch der Berliner Fahrgastverband IGEB plädierte für bessere Verbindungen. Vielfach könnten Fahrgäste nicht mehr nachschauen, wo sie umsteigen müssten, wenn sie einmal unterwegs seien, sagte der stellvertretende Vorsitzende Jens Wieseke.

Besonders wichtig ist der Internet-Zugang nach Einschätzung von Pro Bahn in den Regionalzügen auf dem Land. Hier sei die Handyverbindung teils noch schlecht und Anschlusszüge führen seltener als in der Stadt. Deshalb müssten Fahrgäste bei einer Verspätung schnell unterwegs nach alternativen Verbindungen suchen können.

Auf ausgewählten Strecken zwischen München und Augsburg sowie Kiel und Lüneburg testet die Bahn technische Lösungen dafür. Ziel sei es, bis 2020 einen Großteil der Regionalzüge auszurüsten, teilte das Unternehmen mit. Welche Bandbreite im Zug zur Verfügung steht, wird aber abhängig sein von der Leistungsfähigkeit der Mobilfunknetze.

Als nächstes nimmt sich die Bahn das Telefonieren im Zug vor. Sätze wie „Ich bin im Zug, die Verbindung bricht vielleicht ab“, sollten der Vergangenheit angehören, sagte Grube. Deshalb würden derzeit Signalverstärker in alle Hochgeschwindigkeitszüge eingebaut. Sie sollen Gesprächsabbrüche um bis zu 90 Prozent reduzieren.

Ab Frühjahr bietet die Bahn in Kooperation mit dem Streaming-Dienst Maxdome auch Spielfilme und Serien an, die Reisende dann über das eigene Smartphone oder den eigenen Laptop schauen können.

In der Bahn-App werde ab sofort auch die jeweils aktuelle Wagenreihung angezeigt, kündigte Grube an. Rennerei auf dem Bahnsteig werde so seltener. „Damit ist ein echtes Ärgernis für unsere Fahrgäste beseitigt“, sagte der Bahnchef. [dpa/kw]

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17 Kommentare im Forum

  1. So kann man dann wenigstens anrufen, wenn's mal wieder später wird oder zu Hause bescheid sagen, dass genügend Getränke da sind, wenn im Zug mal wieder keine Klimaanlage funktioniert hatte.....
  2. Wenn man zwischen Ulm und Radolfzell telefonische den Rufbus umorganisieren muss, weil der Zug mal wieder zu viel Verspätung hat oder der Anschluss nicht geklappt hat, braucht man meistens mehrere Versuche, um dem gegenüber rüberzubringen, was man will, so oft reißt die Verbindung ab.
  3. Eben. Anstatt WLAN einzubauen bzw. zu erweitern sollten sie das Geld meiner Meinung nach lieber in ordentliche Mobilfunk-Blocker stecken. Komplett unnötig in der Bahn (und nicht nur da) - und wer's unbedingt braucht, bei dem läuft was falsch, denn vorher ging's ja auch ohne.
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