Rentenreform bei ARD und Deutschlandradio steht

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Ausgaben für Altersversorgung ihrer Mitarbeiter sind für manche ARD-Sender mit der Zeit eine immer größere Sorge geworden. Nach jahrelangem Ringen ist nun eine Reform wohl in trockenen Tüchern.

Die ARD drosselt die Ausgaben für die Betriebsrenten ihrer Mitarbeiter. Wie der Senderverbund am Montag in Leipzig mitteilte, einigte man sich bereits am Donnerstag mit drei Gewerkschaften auf eine Reform der Versorgungswerke, auch für das Deutschlandradio. Der Vertrag soll im Herbst unterzeichnet werden und gilt auch für das Deutschlandradio.
 
Seit 2013 war darum gerungen worden, im Mai 2017 hatten die Tarifparteien einen Durchbruch verkündet. Mehrere Sender hatten – auch wegen niedriger Zinsen – die Rückstellungen für die Altersversorgung in den vergangenen Jahren spürbar steigern müssen.
 
 
Nun soll es für alle Beschäftigten, die seit Jahresbeginn 2017 eingestellt wurden, ein neues Versorgungssystem geben. „Die neue beitragsorientierte Versorgung befreit die Rundfunkanstalten von den Kostenrisiken durch Zinsentwicklung und steigende Lebenserwartung.“

Wer länger dabei ist, dessen jährliche Rentensteigerung wird künftig gedrosselt. Bislang fällt sie in allen Sendern noch so hoch wie die Gehaltsteigerung aus. „Künftig werden die Betriebsrenten in 12 Monaten um einen Prozentpunkt weniger steigen als die Gehälter, aber in diesem Zeitraum auch mindestens um ein Prozent steigen“, so die ARD.
 
ARD-Vorsitzende Karola Wille zog Bilanz: „Hiermit haben ARD und Deutschlandradio gemeinsam mit den Gewerkschaften eine große Reform realisiert. Die finanziellen Belastungen durch die Versorgungssysteme werden spürbar verringert. Dies ist ein wichtiger Schritt im Rahmen unseres Reformprozesses und in die Sicherung unserer Zukunft.“
 
Auch der Deutsche Journalisten-Verband zeigte sich zufrieden. „Das Verhandlungsergebnis stellt die Altersversorgung unserer Kolleginnen und Kollegen bei den ARD-Anstalten wieder auf ein sicheres und verlässliches Fundament“, sagte DJV-Bundesvorsitzender Frank Überall laut Mitteilung. Der DJV habe in den Verhandlungen „seine wichtigsten Ziele erreicht“, hieß es weiter.
 
Unter anderem könnten auch befristet beschäftigte Angestellte zukünftig Altersversorgungsansprüche erwerben. Auch sei es künftig möglich, ohne erhebliche Verluste vorzeitig in den Ruhestand zu wechseln. Eine lange Laufzeit sei geplant, das schaffe für alle Betroffenen Planungssicherheit und stärke das Vertrauen in die betriebliche Altersversorgung. [dpa]

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3 Kommentare im Forum

  1. Teure Pensionen bei ARD und ZDF Die Pensionen werden noch "Lustig" werden, siehe Link. Ob die Reform ausreichen wird? Ich habe meine Zweifel.
  2. Endlich wird es mal beim Namen genannt: Versorgungswerke. Diese Fabriken sollte man gleich einstampfen. Eine Reform bringt nichts.
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