Rundfunkrat will ARD-Sender verjüngen – Vorbild Kika

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die ARD soll die Bemühungen erhöhen, ihr Hauptprogramm Das Erste sowie Dritte Programme und digitale Spartensender attraktiver für Jugendliche und junge Erwachsene zu machen. Eine entsprechende Forderung legte am Mittwochabend der Programmbeirat des Senders auf den Tisch.

Es müssten „alle Kräfte gebündelt“ werden, um entsprechende Programmangebote für jüngere Zuschauer zur Verfügung zu stellen, teilte das öffentlich-rechtliche Gremium in einer Verlautbarung mit. Darunter dürfe allerdings der gemeinsam mit dem ZDF betriebene Kinderkanal nicht leiden. Er solle sein „ausgezeichnetes Programm“ uneingeschränkt fortführen und weiterhin wichtige Beiträge zur medienpädagogischen Bildung von Heranwachsenden leisten, hieß es. 

Petra Zellhuber-Vogel, Vorsitzende des ARD-Programmbeirats, sagte im Anschluss an eine Sitzung in Erfurt, der Kika stelle im Vergleich zu den privaten Sendern gerade mit Blick auf die jüngste Altersgruppe ein  Angebot zur Verfügung, das „Vielfalt statt Einfalt“ liefere. Dabei würden Kinder vor Reizüberflutung bewahrt. Gleichzeitig werde ein angemessenes Maß an Informationen vermittelt und neben Zeichentrickserien auch die Einführung in Nachrichten-, Reportage- und Dokumentationsformate geleistet.
 
Konkrete Vorschläge, wie die anderen ARD-Sender diese Leistungen für ältere Jugendliche umsetzen könnten, unterbreitete der Programmbeirat zunächst nicht. Auch innerhalb des Senders werden immer wieder Forderung nach einem eigenen Jugend-Fernsehen laut. Zuletzt hatte sich der Rundfunkrat des BR Ende März für ein entsprechendes Angebot stark gemacht (DIGITALFERNSEHEN.de berichtete). Die ARD-Vorsitzende Monika Piel ist anderer Meinung. Das strategische Konzept biete keinen Platz für einen eigenen Jugendkanal, so Piel. 
 
Der ARD-Programmbeirat berät den Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen sowie die Intendantinnen und Intendanten bei der Gestaltung der ARD-Gemeinschaftsprogramme. Er besteht aus neun Mitgliedern, die von den Gremien der Landesrundfunkanstalten entsandt werden. Dazu zählen Vertreter aus Politik, Kirche und Gesellschaft. [ar]

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15 Kommentare im Forum

  1. AW: Rundfunkrat will ARD-Sender verjüngen - Vorbild Kika Die ARD wird das wohl in ihrem Bestehen nicht mehr schaffen junge Zuschauer für sich zu gewinnen, dafür ist das Programm zu starr und eingestaubt und der unüberwindliche Brocken, dass die ARD in den Augen der angestrebten Zielgruppe zu uninteressantes Programm veranstaltet, da ändert es auch nichts, einen "sogenannten Jugendkanal" zu starten, auch wenn das mal ein Anfang in die richtige Richtung ist. Die ARD müsste wirklich mal "aufgesprengt" werden. Die ist so verkrustet, dass man den Fels nicht mal mit Wandmalerei das junge Publikum locken wird. Da sollte die ARD allgemein mal sich Gedanken über eine strategische Neuausrichtung machen. Dass es ein schwerer Grad ist das ältere Publikum nicht zu vergraulen und die Jungen doch anzusprechen. Man sieht es aber aktuell nicht nur am Beispiel ihrer Spartensender, sondern auch am Etablieren eines eigenen "Jugendkanals", dass die ARD einfach nicht zu Potte kommt. Was die ARD will ist oft nicht mit dem vereinbar, wie sie behäbig, wenn überhaupt, oder nur halbherzig umsetzt. PS: Sehr geehrte ARD, ihr beschäftigt genug junge Mitarbeiter. Bezieht nicht nur diese mit ein, sondern auch am 2DF orientieren. Das macht es um einiges besser als ihr. Damit bekämen auch eure Sparten eine neue Gewichtung und Berechtigung.
  2. AW: Rundfunkrat will ARD-Sender verjüngen - Vorbild Kika Die ARD und der Rundfunkrat "quatschen" zu viel, anstatt endlich mal zu handeln. Es ist einfach nur peinlich. Und die sollen mir nicht kommen: "Wir wollen es aber ausgeklügelt planen und dann erfolgreich umsetzten" - oder dergleichen. Machen! Das ZDF ist da wirklich der ARD um einiges voraus - frisch, elegant, "jugentlich", ansprechendes OnAir-Design. Das finde ich trifft sowohl auf die ZDF-Sparten, als auch auf das Kernprogramm zu.
  3. AW: Rundfunkrat will ARD-Sender verjüngen - Vorbild Kika Das Problem bei der ARD ist, dass 9 Rundfunkanstalten alle ihr eigenes Süppchen kochen wollen und es somit selten zu einem Konsens kommt. Nicht umsonst heißt die Abkürzung ARD im Volksmund: "Alle Reden Durcheinander." Was als Programm herauskommt ist seit Jahren ein grauer Einheitsbrei aus seichter Unterhaltung und Boulevard am späten Nachmittag, Nonnen- und Krimiserien am Abend, gefolgt von Talkshows. Nach Mitternacht starten Spielfilme, deren Haltbarkeitsdatum oftmals weit überschritten ist. Statt der andauernden Eigenproduktion im "Herz-Schmerzbereich", die insbesondere zur Hauptsendezeit ausgestrahlt werden und so langsam aber sicher den letzten jugendlicheren oder jung gebliebenen Zuschauer zur Senderflucht treiben sollte wenigstens einmal die Woche ein attraktiver Spielfilm um 20.15 Uhr starten und mindestens ein - zwei Importserien wieder im Hauptprogramm ausgestrahlt werden. Wie schön war es damals in den 80´ern Dienstags um 21.45 Uhr, als Dallas oder Miami Vice in Erstausstrahlung bei der ARD über den Bildschirm liefen. Aber so ist kein Blumentopf zu gewinnen, denn "Um Himmels Willen" macht einen Relaunch. Das sage ich "In aller Freundschaft" und nehmt diese beiden Serien gleich mit in den Keller.
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