Russlands Menschenrechtsrat kritisiert Putins Internet-Gesetze

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Die Kritik an den neuen Internet-Gesetzen in Russland gegen staatsbeleidigende und falsche Informationen reißt nicht ab. Der Menschenrechtsrat Russlands warnte am Montag vor einem Inkrafttreten der Regelungen.

Das von Kremlchef Wladimir Putin selbst eingesetzte Gremium sprach die Warnung aus, weil die Gefahr einer willkürlichen Sperrung von Internetseiten bestehe. In einer Stellungnahme forderte der Menschrechtsrat das Oberhaus im Parlament auf, die Gesetze überarbeiten zu lassen. Der Rat unterstützt den Präsidenten in Bürgerrechtsfragen. Auch die Organisation Amnesty International hatte die Gesetze bereits kritisiert.

Das Gremium kritisierte, dass die gemäß Verfassung garantierte Rede- und Meinungsfreiheit und der freie Zugang zu Informationen weiter eingeschränkt würden. Zudem machten die Gesetze die staatlichen Kontrollorgane praktisch zu den alleinigen Hütern der Wahrheit. Nach den in der vorigen Woche von der Duma angenommenen Gesetzen drohen hohe Geldstrafen oder sogar Arrest für die Verbreitung falscher Informationen im Internet und wegen fehlender Wertschätzung gegenüber staatlichen Institutionen und Symbolen.

Kritiker befürchten, dass damit etwa Kritik am Präsidenten bestraft werden könnte. Tausende Menschen hatten am Sonntag in Moskau für die Freiheit des Internets demonstriert. Mit Blick auf ein ebenfalls von der Staatsduma geplantes Gesetz über ein eigenständiges Internet protestierten sie gegen eine digitale Isolierung Russlands.

Kremlsprecher Dmitri Peskow betonte, es sei – anders als auf der Kundgebung behauptet – nicht geplant, Russland vom Internet abzukoppeln. Vielmehr bestehe die Gefahr, dass der Westen Russland vom Netz abklemme. Deshalb brauche das Land eine unabhängige digitale Infrastruktur für ein autonomes Internet. Präsident Putin verteidigte das Projekt unlängst als notwendig für die nationale Sicherheit. [dpa]

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16 Kommentare im Forum

  1. Hier in Deutschland gab es sowas zum Beispiel nicht, eventuell könnte man sich ja mal ein Beispiel an den Russen nehmen Heiko Maas beerdigt Meinungsfreiheit - #NetzDG
  2. Welche Journalisten fielen in Deutschland eines politisch motiviertem Mord zum Opfer? Wie war das Ende? Verhaftung oder Ermordung? Rückblick auf Causa Landesverrat: "Der Verfassungsschutzchef bringt den Generalbundesanwalt zu Fall" Ermittlungen, keine Verhaftung oder Ermordung OK, aber über ein halbes Jahrhundert her. Also ein Beispiel, das nicht zeitgemäß passt. Dann solltest du Beispiele der Sowjetunion aus der Chrustschow-Ära anwenden. Damit dir bewßt wird, wie billig du deine Argumente präsentierst, solltest du dir mal ein wenig Zeit nehmen und folgenden Artikel lesen. Deine Halbherzigkeit ist ein Affront gegenüber der zahlreichen toten Journalisten. Liste während der Berufsausübung getöteter Journalisten – Wikipedia
  3. Daraufhin du. Um den Rahmen nochmal hervorzuheben. Es geht um Deutschland und verhaftet oder ermordet. Wie kommst du nur auf Sibirien oder Mafia. Unglaublich. Du hast die Frage damit nicht beantwortet. Aber gut das du die Möglichkeiten für einen toten Journalisten in Rußland erwähnst. Denn diese Möglichkeiten gäbe auch ausserhalb Russlands. Bleib doch mal beim Thema und lenke nicht ab mit Obama. Welcher Affront? Steht doch da.
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