Saarländische Medienhüter kritisieren regionalisierte TV-Werbung

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Bild: Destina - Fotolia.com
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Nun hat auch die Landesmedienanstalt Saarland (LMS) die Pläne der ProSiebenSat.1-Gruppe kritisiert, ihre Werbung im Kabelfernsehen zu regionalisieren. Aus diesem Grund sprach sich LMS-Direktor Gerd Bauer für eine Nachsteuerung im Rundfunkstaatsvertrag aus.

Das berichtete der Evangelische Pressedienst am Montag. Gerd Bauer sagte, dass regionale Werbemärkte nicht zur Finanzierung bundesweiter Fernsehveranstalter da sind, sondern Finanzierungsquelle für die lokale und regionale Hörfunk- und TV-Berichterstattung.
 
Im November hatte die ProSiebenSat.1-Tochter Seven One Media erstmals mit dem baden-württembergischen Kabelanbieter Kabel BW auf den Sendern ProSieben, Sat.1 und Kabel Eins regionalisierte Werbespots ausgestrahlt (DIGITALFERNSEHEN.DE berichtete).

Nach Auffassung von ProSiebenSat.1 führe der Begriff „regionale Werbung“ aber in die Irre. Man wolle keine Werbespots lokaler Bäckereien platzieren, sagte ein Sprecher. Die angepeilten Zielgebiete in den Kabelnetzen seien in der Regel größer als ein Bundesland. Somit handele sich um „dezentrale Werbung“.
 
Gerd Bauer, der auch Hörfunkbeauftragter der Direktorenkonferenz der Landesmedienanstalten ist, sagte, von der geplanten Werbeausdehnung bundesweiter Veranstalter auf diese Märkte seien „massive, die regionale Meinungsvielfalt gefährdende Verschiebungen“ zu befürchten.
 
Bislang war nach LMS-Angaben im Rundfunkstaatsvertrag keine Regelung zum Schutz der regionalen Hörfunk- und TV-Angebote vor der bundesweiten Konkurrenz erforderlich. Durch die Digitalisierung der Kabelverbreitung könnten nationale TV-Sender ihre Angebote nun aber regional auseinanderschalten. Deshalb müsse der Gesetzgeber nun rasch handeln.
 
Zuletzt hatten bereits die Privatradios und der Bundesverband Deutscher Zeitungsverleger die Pläne von ProSiebenSat.1 kritisiert. Ihrer Meinung nach würde die Umsetzung gegen geltendes Recht verstoßen. [su]

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