Samsung bekommt Wettbewerb zu spüren

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Zum Jahresende ist dem Smartphone-Marktführer Samsung ein wenig die Puste ausgegangen. Die neuen Quartalszahlen zeigen, dass der schärfere Wettbewerb nicht spurlos an dem Konzern vorbei geht. Man habe mit den Zahlen die Markterwartungen enttäuscht, räumte Samsung ein.

Trotz eines Rückgangs im wichtigen Schlussquartal hat der Smartphone-Marktführer Samsung seinen Jahresgewinn 2013 gesteigert. Im Gesamtjahr erwirtschaftete der Apple-Konkurrent einen Gewinn in Höhe von knapp 30,5 Billionen Won (rund 20,5 Milliarden Euro) – ein Plus von 27,7 Prozent. Allerdings ging der Überschuss im letzten Quartal erstmals seit mehr als zwei Jahren im Vergleich zum Vorquartal zurück. Dennoch blieb dem südkoreanischen Technologie-Riesen unterm Strich ein satter Gewinn von umgerechnet knapp fünf Milliarden Euro für die Monate Oktober bis Dezember.
 
Der Marktführer bei Speicherchips, Fernsehern und Handys führte den Rückgang am Freitag unter anderem auf höhere Marketingkosten in der Weihnachtssaison, einmalige Sonderausgaben unter anderem für Mitarbeiter-Boni und negative Währungseinflüsse zurück.

Sein Quartalsergebnis habe die Markterwartungen enttäuscht, räumte Samsung ein. Der Gewinn fiel den Angaben zufolge in den Monaten Oktober bis Dezember im Vergleich zum dritten Quartal um elf Prozent auf 7,3 Billionen Won (rund 5 Milliarden Euro). Das operative Ergebnis sackte, wie im Ergebnisausblick des Unternehmens vor wenigen Wochen berichtet, um 18,3 Prozent auf rund 8,3 Billionen Won (rund 5,7 Milliarden Euro) ab.
 
Im Jahresvergleich stieg der Überschuss allerdings dank der Marktdominanz bei Smartphones und der robusten Nachfrage nach Chips um 3,6 Prozent. Der Umsatz kletterte um 5,7 Prozent auf 59,28 Billionen Won (rund 40,5 Milliarden Euro). Im Gesamtjahr legten die Erlöse um 14 Prozent auf 228,69 Billionen Won (rund 156,5 Milliarden Dollar) zu.
 
Die Aussichten des Unternehmens auf das Geschäftsjahr 2014 fielen gemischt aus. Im ersten Quartal werde es schwierig sein, das Ergebnis wegen der schwächeren Saison für die IT-Industrie zu verbessern, hieß es. „Wir erwarten, dass das Jahr 2014 dem Muster des vergangenen Jahres folgt – wie gewöhnlich eine schwache erste und eine starke zweite Hälfte“, wurde Samsung-Manager Robert Yi zitiert. Bei den Investition will Samsung sich konservativ verhalten. Sie sollen sich in etwa auf dem Niveau von 2013 in Höhe von 23,8 Billionen Won (rund 16,3 Milliarden Euro) bewegen.
 
Marktbeobachter verwiesen auf das langsamere Wachstum bei teuren Smartphone-Modellen und die wachsende Konkurrenz durch billigere Anbieter. Vor allem in China trifft Samsung auf stärker werdende Wettbewerber wie Huawei und ZTE.
 
Die südkoreanische Nachrichtenagentur Yonhap berichtete unter Berufung auf Analysten von I’M Investment and Securities in Seoul, dass Samsung im vierten Quartal schätzungsweise 86 Millionen Smartphones abgesetzt habe. Das würde einem Rückgang von 1,1 Prozent im Vergleich zum dritten Quartal entsprechen. Samsung selbst nennt keine Absatzzahlen. Die Auslieferungen seien jedoch infolge von „Anpassungen bei den Lagerbeständen zum Jahresende“ leicht zurückgegangen, hieß es.
 
Wie Samsung weiter mitteilte, belasteten auch höhere Bonuszahlungen in Höhe von 800 Milliarden Won (fast 542 Millionen Euro) im vierten Quartal das Ergebnis. Zudem bezifferte das Unternehmen die Auswirkungen durch den Wertzuwachs der Landeswährung auf 700 Milliarden Won (rund 479 Millionen Euro).
 
Mit Blick auf das Geschäft mit Bildschirmen erwartet Samsung, dass vor allem durch sportliche Großereignisse wie die Olympischen Winterspiele in Sotschi und die Fußball-Weltmeisterschaft im Sommer in Brasilien die Nachfrage nach großen Fernsehgeräten anziehen werde. Bei Halbleitern rechnet Samsung mit einer robusten Nachfrage.
 
Der operative Gewinn im Geschäft mit Chips legte im letzten Quartal 2013 im Jahresvergleich von 1,42 Billionen auf knapp zwei Billionen Won zu. Dabei profitierte Samsung auch von Preiserhöhungen, die unter anderem durch ein Feuer in einer Fabrik des südkoreanischen Konkurrenten SK Hynix in China angetrieben wurde. Bei Displays verzeichnete Samsung einen Rückgang des Betriebsgewinns von 1,1 Billionen Won auf 110 Milliarden Won (rund 75,3 Millionen Euro). [dpa/fm]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Samsung bekommt Wettbewerb zu spüren Wenn man in inflantionären Mengen und Versionen und in immer kürzeren Abständen Plastikbomber auf den Markt wirft braucht man sich nicht wundern, wenn die Kunden abwandern. Einst galt es hipper ein Samsung auf den Tisch zu legen als ein ordinäres Eierfon von Äpple. Heute sind beides Statusymbole des Prekariats und damit nichts mehr für das persönliche Prestige der Markennerds.
  2. AW: Samsung bekommt Wettbewerb zu spüren In Deutschland nicht denn wer kauft sich für Internetstreams, die wahrscheinlich nicht mal über HbbTV verfügbar sein werden, einen neuen Fernseher
  3. AW: Samsung bekommt Wettbewerb zu spüren Wer Grütze in der Birne hat wird die Putin-Spiele in Sotschi vor der Glotze boykottieren. Ich werde jedenfalls keine Sekunde die auf jeder Ebene manipulierten Spiele anschauen.
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