Sat.1: Mehr und bessere Eigenproduktionen im Fiction-Bereich

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Sat.1 will sich im Filmbereich wieder stärker aufstellen: Mit mehr und qualitativ hochwertigen Eigenproduktionen will man die Zuschauer wieder zu dem Bällchensender zurückführen.

Im Sportbereich ist Sat.1 gerade gut aufgestellt, hat sich der Privatsender doch die Rechte für sechs Vorrundenspiele der Fußball-EM in Frankreich gesichert, doch langfristig soll nun der Fiktion-Bereich wieder auf Vordermann gebracht werden. Im Gespräch mit „Blickpunkt Film“ kündigten Fiction-Chef Stefan Gärtner und Vize-Chefin Yvonne Weber eine Programmoffensive an. So will man die Zahl der Eigenproduktionen wieder erhöhen.

Schon im Herbst sollen acht Filme den Anfang machen. Im nächsten Jahr will man über das Jahr verteilt insgesamt 22 Produktionen zeigen, die jeweils als Erstausstrahlung bei Sat.1 laufen werden: jeweils elf im Frühjahr und Herbst. Doch damit nicht genug. Denn nicht nur quantitativ will man sich bei Sat.1 in die Offensive begeben, sondern auch qualitativ will man abliefern. So kündigt Gärtner gegenüber „Blickpunkt Film“ an, „möglichst viele, hochwertige Projekte an den Start zu bringen“.
 
Als Sendeplatz für die Movieoffensive ist der Dienstagabend vorgesehen. Thematisch will Sat.1 dabei vor allem die Lachmuskeln der Zuschauer bedienen, handelt es sich bei rund der Hälfte der Filme um Komödien. Aber auch mit Themenfilmen wie  „Die Ungehorsame“ sowie historischen Eventfilmen will man wieder daherkommen. Auch Krimis können sich die Fiktion-Verantwortlichen im Rahmen der Offensive vorstellen, zwei bis drei Produktionen pro Saison seien denkbar, wenn die Figuren stimmen. Gärtner und Weber sind auch auf der Suche nach seriellen Formaten, viele Autoren wären von amerikanischen Produktionen wie „Breaking Bad“ beeinflusst, dabei hätten sich die Erzählstrukturen im Mainstream nicht geändert, wie Gärtner verdeutlicht. Zurzeit lege der Fokus erst einmal auf „Einstein“, von dem bereits eine zweite Staffel in der Entwicklung sei.
 
Mit der neuen Programmoffensive hoffen die Fiction-Verantwortlichen wieder ihre alte Quotenvorgabe erreichen zu können, um deren Erreichung es in letzter Zeit schlecht bestellt war.  „13 Prozent waren und sind unser Ziel“, stellte Weber im Gespräch mit „Blickpunkt Film“ klar. „Wir freuen uns natürlich sehr, wenn die Quote darüber liegt.“[kw]

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6 Kommentare im Forum

  1. Solche Ankündigungen sind heute nichts mehr wert. Selbst wenn etwas Neues auf den Schirm kommt, wird es schneller wieder abgesägt, ehe es Zeit bekommt sich zu etablieren. Also da beißt sich die Katz in Schwanz. Selbst wenn ich es sehe, glaub ich nicht mehr dran. Was die Brauchen, ist langer Atem, und den haben alle Sender nicht mehr. Sie atmen alle zu flach und bekommen Schnappatmung wenn es quotentechnisch nicht nach 1-3 Ausstrahlungen läuft. Dann wird erst verschoben um es danach dann ganz abzusetzen. Die Verantwortlichen müssen an sich arbeiten und ihren Ansprüchen. Sie müssen sich immer selbst fragen: "Würde ich das selber so anschauen wollen? Und wenn nein, muss man es dann immer gleich absetzen, nur weil es dem eigenen Geschmackt nicht passt? Aber was schreib ich, denen ist Fernsehen doch so was von scheißegall, wie man seit Jahren sehen kann. Gilt jedoch nicht nur für Sat1.
  2. Das höre ich von SAT1 gefühlt seit 15 Jahren, dass man das machen möchte. Am Ende war die breitere Aufstellung lediglich die Verlängerung der NCIS-Schiene
  3. Mal ganz blöd gefragt, gab es die letzten 5-10 Jahre irgendwas gutes deutsches im "Fiction-Bereich" ? Kann mich irgendwie nicht erinnern. Die einzige deutsche "Serie" die man irgendwie als international Erfolgreich bezeichnen könnte ist Cobra 11. Und das sagt schon viel aus
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