Sat-Antennen-Heizung selbst gebaut

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Jetzt schon für den Winter vorsorgen

Der letzte Winter hat uns gezeigt, wie nervig es sein kann, wenn der Sat-Empfang für Wochen ausfällt, nur weil die am Dach montierte Schüssel nach einem außergewöhnlich starken Schneefall im wahrsten Sinne des Wortes zugeschneit wurde. Zugegeben, das passiert nur im Abstand mehrerer Jahre. Dennoch wollen wir bei einem allfälligen nächsten Mal nicht mehr darauf warten müssen, bis das Tauwetter seine Arbeit getan hat.

Es muss also eine Antennenheizung her. Die gibt es auch zum Nachrüsten für viele Schüsselmodelle. Einzige Voraussetzung: Sie muss aus Metall sein. Also aus verzinktem Stahl oder noch besser, aus stabilem Aluminium. Doch sind die angebotenen Heizungssysteme wirklich das, was wir suchen?

Antennenheizungssysteme

Die im Fachhandel angebotenen Antennenheizungen sind durchweg automatisch arbeitende Systeme. Sie überwachen die Temperatur und Luftfeuchtigkeit und schalten sich selbst ein, wenn Vereisungsgefahr oder Schneefall droht. Weiter sorgen die an der Rückseite aufgeklebten Heizungen für optimale Wärmeverteilung. Durch Isoliermatten oder -schalen sorgen sie ferner dazu, dass keine Wärme ungenutzt nach hinten entweichen kann. Im Fokus solcher Heizungen stehen Qualität und Zuverlässigkeit, die unter anderem dadurch erreicht wird, indem es solche Heizungssysteme zum Teil gar nicht alleine, sondern nur gemeinsam mit der Antenne, auf der sie bereits montiert sind, zu kaufen gibt.
 
Dass das seinen Preis hat, versteht sich von selbst. Eine beheizte 90-cm-Schüssel kann dabei ohne weiteres mit bis über 1 000 Euro zu Buche schlagen. Selbst vergleichsweise einfache Nachrüstlösungen erleichtern das Konto in der Regel um mehrere hundert Euro. Womit sich die Frage stellt, ob diese Kosten für den privaten Sat-Empfang gerechtfertigt sind. Uns hat sich jedenfalls die Frage gestellt, ob und wie sich eine Antennenheizung nicht auch selbst bauen ließe.

Bastellösung: Anforderungen

Von einer Antennenheizung erwarten wir, dass sie nicht einfach nur den Reflektor schneefrei hält. Mindestens genauso wichtig ist der LNB-Arm. Er ist zwar durchweg so konstruiert, dass darauf kaum Schnee zu liegen kommen sollte. Die langjährige Erfahrung hat uns aber etwas anderes gelehrt. Denn für den Ausfall des Satellitenempfangs zeichnet nicht nur die Schneemenge im Reflektor verantwortlich, sondern auch jener wenige Schnee, der sich unmittelbar vor dem LNB aufbaut und so dessen Sicht zum Reflektor ebenfalls verhindern kann. Es gilt also nicht nur den Reflektor, sondern auch den LNB-Arm und den Bereich unmittelbar vor dem LNB zu heizen.

Welches Heizmedium?

Im Bastel- und Haushaltsbereich gibt es mehrere Ansätze für unser Projekt. Zuerst dachten wir an diverse Heizfolien, die auf der Reflektorrückseite einfach aufgeklebt werden könnten. Attraktiv wären diese Folien auch gewesen, weil sie meist mit Niederspannung um 24 V betrieben werden. Was die Betriebssicherheit spürbar steigern würde. Andererseits sind solche Folien meist mit nur sehr filigranen Anschlussdrähten versehen. Sie erweckten jedenfalls nicht den Eindruck, für den Einsatz im Freien gemacht worden zu sein. Zuletzt haben Heizfolien weitere entscheidende Nachteile: Meist sind sie sehr klein. Womit es viele solcher Folienstücke brauchen würde. Was wiederum den Preis der Heizung in die Höhe treibt. Ist eine Folie zu groß, lässt sie sich nicht gut auf den Reflektor kleben. Schließlich ist dieser rund und die Folie ließe sich kaum faltenfrei aufkleben.
 
Zweiter Gedanke: Gartenheizmatten. Sie wären zwar für den Betrieb im Freien vorgesehen, sind aber in der Regel viel zu groß, um effizient auf einem Reflektor angebracht werden zu können. Eine Dachrinnenheizung ist vereinfacht ausgedrückt nichts anderes als ein langes Kabel, in dem sich ein Heizdraht befindet. Sie werden betriebsfertig in mehreren Längen angeboten und sind selbstredend für den Einsatz im Freien geeignet. Auch das beheizen und abtauen einer Dachrinne entspricht in groben Zügen dem, was wir von einer Antennenheizung erwarten. Weitere Vorteile: Ein Dachrinnenheizungskabel ist relativ gut biegbar und lässt sich so an die Gegebenheiten leicht anpassen. Zudem lässt es sich mit einem Aluminium-Klebeband leicht an der Schüssel anbringen.

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