Satellit Intelsat 27 stürzt nach Raketen-Fehlstart in den Ozean

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Schon wieder eine Panne in der russischen Raumfahrt. Beim Start mit einer Zenit-3SL-Rakete stürzte der neue Kommunikationsatelit Intelsat 27 in den Pazifik. Der Satellit war für die Orbitalposition 55,5 Grad West vorgesehen.

Bei einer neuen Panne in der russischen Raumfahrt ist kurz nach einem Fehlstart ein Kommunikationssatellit in den Pazifik gestürzt. Der Abschuss des Intelsat-27-Satelliten von einer schwimmenden Plattform im Ozean sei am Freitagmorgen fehlgeschlagen, teilte der russische Raumfahrtkonzern Energija mit. Nach ersten Erkenntnissen kam es zu einem Fehler bei der Zündung der ersten von drei Raketenstufen.

Moskauer Raumfahrtexperten sprachen nach einer ganzen Pannenserie in den vergangenen Jahren von einer neuen schweren Niederlage, die die technisch anfällige Industrie um Jahre zurückwerfe. Mit solchen Problemen habe die stolze Raumfahrtnation seit einem halben Jahrhundert nicht mehr zu kämpfen gehabt, hieß es in Kommentaren.
 
Der für die Raumfahrtindustrie zuständige russische Vizeregierungschef Dmitri Rogosin twitterte, dass die Havarie diesmal schon nach 20 Sekunden eingetreten sei. Experten vermuten, dass die russischen Antriebssysteme versagt haben könnten. Russland musste zuletzt immer wieder Abstürze hinnehmen.
 
Die Rakete mit dem Satelliten stürzte unweit der Plattform Odyssey nach dem Start ins Meer. Niemand sei verletzt worden, hieß es. Auch die Plattform sei intakt. Die russische Raumfahrtbehörde Roskosmos kündigte eine Untersuchungskommission an, um die Ursache für den Absturz zu klären.
 
„Solche Unglücke passierten zu Beginn der kosmischen Ära, als die Raketen erstmals starteten. In unserer heutigen Zeit ist solch eine Havarie ein schwerer Schlag für die gesamte Raumfahrt“, meinte der Leiter des Instituts für Raumfahrtpolitik, Iwan Moissejew, Medien zufolge. Ein Video vom Start zeigt, wie die Rakete nach wenigen Sekunden wie ein Streichholz erlosch.
 
Der Satellit des Herstellers Boeing Satellite Systems sollte für mindestens 15 Jahre vor allem Kunden auf dem amerikanischen Kontinent und in Europa mit Kommunikationsdienstleistungen versorgen. Das teilte das internationale Unternehmen Sea Launch AG in Bern (Schweiz) mit.
 
Von den insgesamt 35 Starts innerhalb des internationalen Programms Sea Launch waren 31 bisher erfolgreich. An Sea Launch sind Russland, die USA, die Ukraine, Großbritannien und Norwegen beteiligt, wie der Konzern Energija in Moskau mitteilte. [dpa/ps]

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3 Kommentare im Forum

  1. AW: Satellit Intelsat 27 stürzt nach Raketen-Fehlstart in den Ozean Ja, haben die Russen wieder erfolgreich einen Satelliten in den Ozean geschossen. Und die üblichen Beteiligten: Boeing. Und Sea Launch. Die russische Fehlerquote erreicht wieder Werte, die in den 50er Jahren normal waren.
  2. AW: Satellit Intelsat 27 stürzt nach Raketen-Fehlstart in den Ozean Sea Launch Was haben die "Russen" mit Sea Launch zu tun? Ok, daran ist RKK Energija zu 85% beteiligt, aber nur durch Übernahme. Die Rakete ist ukrainisch, nur die dritte Stuffe ist russisch. Der Konzern war von internationalen Unternehmen gegründet. Das war der erste Fehlstart seit 30.01.2007 bzw. seit Ende September 2011 (Neustart). Davon können sich die Russen ein Beispiel nehmen. Der Artikel ist nun wirklich fehlerhaft, hier wird ein Fehlstart von Sea Launch mit den Fehlstarts der Russen in den letzten Jahren gleichgesetzt. Und wen die Meinung des Herrn Moisejew interessieren soll, weiß ich nicht.
  3. AW: Satellit Intelsat 27 stürzt nach Raketen-Fehlstart in den Ozean Mir tun die Russen leid! Ich kanns wirklich nachfühlen: KeinePanik! Runter kommt sie immer, die AR-Drone 2.0 von Parrot! AR-Drone always touch down - YouTube
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