Schauspieler demonstrieren für höhere Gehälter

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Mit einer Protestaktion in der Hamburger Innenstadt hat der Bundesverband der Film- und Fernsehschauspieler (BFFS) am Samstag höhere Gagen gefordert. Erst am Donnerstag hatte das 19. Hamburger Filmfest begonnen.

Die Fernsehsender kürzten immer häufiger pauschal ihre Budgets, was dann auch weniger Geld für die Schauspieler bedeute, sagte der Leiter des Verbandes in der Hansestadt, Martin May. Die etwa 100 Teilnehmer des Protests machten sich lautstark mit Flöten und Pfeifen bemerkbar. Das Motto auf einem Transparent lautete: „Klappe auf! Wir pfeifen auf dem letzten Loch“. Die Teilnehmer ließen auch Luftballons steigen, an denen Zettel mit ihren Forderungen hingen.

May verwies auf eine Erhebung der Universität Münster aus dem vergangenen Jahr unter mehr als 700 Filmschauspielern, nach der 55,5 Prozent von ihnen mit weniger als 20 000 Euro brutto im Jahr auskommen müssen. Mehr als zwei Drittel verdienten weniger als 30 000 Euro. Während die Öffentlichkeit immer die gut bezahlten Kollegen auf dem roten Teppich wahrnehme, lebten zwei Drittel der Darsteller in prekären Verhältnissen.
 
Der Protest wurde von prominenten Hamburger Schauspielern unterstützt. Es beteiligten sich unter anderem Nina Petri („Tatort“), Angela Roy („Mit Herz und Handschellen“), Patrick Bach („Die Strandclique“), Karoline Eichhorn („Bermuda-Dreieck Nordsee“), Tanja Schumann („In aller Freundschaft“), Heinrich Schafmeister („Comedian Harmonists“) und Catrin Striebeck („Frau2 sucht HappyEnd“).
 
Die Demonstration erfolgte während des am Donnerstag eröffneten 19. Hamburger Filmfestes. Der Schauspielerverband plant im Rahmen des Festivals weitere Protestaktionen wie eine Unterschriftensammlung und einen offenen Stammtisch. Dem 2006 gegründeten BFFS gehören nach Angaben von May 2000 Film- und Fernsehschauspieler an. Der Verband setzt sich für eine international konkurrenzfähige Film- und Fernsehindustrie mit transparenten und fairen Regeln für alle Beteiligten ein. [dpa/rh]

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61 Kommentare im Forum

  1. AW: Schauspieler demonstrieren für höhere Gehälter Dafür. Die Schauspieler, z.B bei DSDS oder ähnliche Formate bekommen nicht mal Harz IV Gehälter.
  2. AW: Schauspieler demonstrieren für höhere Gehälter Schauspieler? Gerade dort? Nun, dann müßten die sich doch besser mit ihrer Rolle identifizieren können. 30.000 EUR Brutto Jahresgehalt ist extrem viel Geld. Selbst 20.000 EUR Brutto Jahresgehalt sind extrem viel Geld. Sowas als "Hartz IV" Gehalt zu bezeichnen erfordert schon eine gewaltige Konsumstörung.
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