Schlechte Prognosen – TV-Markt in Deutschland stagniert

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Bild: © lassedesignen - Fotolia.com
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Kein Wachstum mehr: Der Verkauf von TV-Geräten stagnierte 2012 in Deutschland. Ist das Ende der Fahnenstange erreicht?

Mit nur noch 9,619 Millionen verkauften TV-Displays ist der Absatz von Fernsehgeräten im vergangenen Jahr wieder leicht zurück gegangen. Das geht aus dem Consumer Electronics Marktindex für Deutschland (CEMIX) hervor, den die Gesellschaft für Unterhaltungs- und Kommunikationselektronik (gfu) am Montag vorstellte. Während 2011 noch 9,689 Millionen TV-Geräte verkauft wurden, sank der Absatz 2012 um 0,7 Prozent. Das Wachstum der verkauften Geräte, das 2009 noch mehr als 25 Prozent betragen hatte, war bereits in den letzten Jahren immer kleiner geworden.
 
Dank einem leichten Preisanstieg des durchschnittlich verkauften Fernsehers von einem Prozent konnte der TV-Markt sein Umsatzvolumen jedoch beibehalten. Insgesamt 5,989 Milliarden Euro wurden im vergangenen Jahr im Deutschland umgesetzt, was einem minimalen Wachstum von 0,2 Prozent entspricht.

Jedes zweite verkaufte TV-Gerät hatte 2012 einen Internetanschluss. 3D-fähig waren ein Drittel der in Deutschland abgesetzten TV-Geräte. Gefragt waren weiterhin vor allem LCD-Fernseher: Rund 9 Millionen der verkauften Geräte hatten einen LCD-Display. Die Nachfrage nach Plasma-Geräten brach hingegen mit einem Minus von 39,4 Prozent drastisch ein.
 
Auch für das aktuelle Jahr stellt die gfu keine rosigen Zahlen in Aussicht. So sollen 2013 in Deutschland nur noch 9 Millionen TV-Geräte verkauft werden – der Umsatz soll der Prognose zufolge um 3,4 Prozent auf 5,7 Milliarden Euro fallen. Der deutsche Markt für Unterhaltungselektronik sank 2012 insgesamt um 2,6 Prozent auf 14,8 Milliarden Euro. Für 2013 wird eine weitere Abnahme von 3,6 Prozent auf 14,2 Milliarden Euro befürchtet.
 
Wachstum kommt für die gesamten Branche der Consumer Electronics nicht von der Unterhaltungselektronik, sondern aus einer anderen Richtung. Zwar konnte der IT-Bereich (6,5 Milliarden Umsatz) mit einem Plus von 0,9 Prozent kaum wachsen – die bodenlos eingebrochenen PC- und Laptop-Verkäuf wurden von einem spektakulären Absatzplus bei Tablet-PCs von insgesamt 131,9 Prozent ausgeglichen. Jedoch legte die privat genutzte Telekommunikationstechnik um ganze 20,1 Prozent zu und erreichte hierzulande einen Gesamtumsatz von 7,5 Milliarden Euro. Wachstumstreiber waren dabei einzig und allein Smartphones. Für 2013 wird ein weiteres Wachstum auf 8,6 Milliarden Euro vorausgesagt.
 
Davon profitiert auch die gesamte Branche der Consumer Electronics in Deutschland, die im vergangenen Jahr um 3,9 Prozent auf 28,8 Milliarden Euro Umsatz wachsen konnte. Für 2013 wird trotz sinkender TV-Absätze ebenfalls ein Gesamtwachstum um 2,2 Prozent auf insgesamt 29,4 Milliarden Euro erwartet. [hjv]

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5 Kommentare im Forum

  1. AW: Schlechte Prognosen - TV-Markt in Deutschland stagniert Und warum werden die Meldungen immer zigfach gebracht?? Cemix: TV-Segment bleibt unter der Prognose Hierzu nochmal meinen dort zitierten Eintrag: Juergen
  2. AW: Schlechte Prognosen - TV-Markt in Deutschland stagniert Es soll auch Leute geben, die sich sagen, wieso soll ich mir wegen drei HD Programme ( ARD /ZDF /Arte im Kabel ) einen neuen Fernseher kaufen? Denn nicht jeder will sich ein zusätzliches Abo ins Haus holen.
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