„Schwiegertochter gesucht“: Echter Kandidat spricht zu #Verafake

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Bild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com
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Nach der Schmähkritik gegen den türkischen Präsidenten Erdogan gelang Jan Böhmermann im „Neo Magazin Royale“ mit #Verafake der nächste große Coup. „Schwiegertochter gesucht“-Dauerkandidat Ingo sieht das alles jedoch ganz anders.

Mit der jüngsten Ausgabe seines „Neo Magazin Royale“ hatte Jan Böhmermann einmal mehr für Wirbel gesorgt und die fragwürdigen Praktiken des RTL-Erfolgsformats „Schwiegertochter gesucht“ aufgedeckt. Nachdem sich zwei Schauspieler in die Kuppelshow eingeschleust hatten, um dort für die ZDF-Satireshow die Missstände aufzuzeigen, zog RTL sowohl inhaltlich als auch personell Konsequenzen. Auch die Medienwächter haben die Show mit Moderatorin Vera Int-Veen nun im Visier. Dabei sei es doch gar nicht so, wie in der ZDF-Sendung dargestellt, wie Kandidat Ingo am Dienstag in einem Interview mit der „Bild“ erklärte.

„Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, und das Team war super“, sagte Ingo, in der RTL-Sendung seit mehreren Staffeln auf Dauersuche nach einer Partnerin, der Zeitung über die Dreharbeiten zu „Schwiegertochter gesucht“.  Bei ihm seien fragwürdige Praktiken, wie sie die zwei Schauspieler vom „Neo Magazin Royale“ entlarvt hatten, nicht vorgekommen. Weder habe das Team seine Wohnung präpariert noch seinen Look verändert. Auch sei während der Dreharbeiten bei Situationen nicht nachgeholfen worden. Ebenso wenig seien ihm Vorgaben von RTL gemacht worden, was er zu sagen hätte. „Ich spreche das, was ich denke“, machte Ingo im Gespräch mit der „Bild“ deutlich. „Dies gilt auch für meine Eltern Lutz und Stups.“
 
Von einem Drehbuch, das für den Dreh von „Schwiegertochter gesucht“ existiert, will Ingo nichts wissen. „Nein! Es wird ja meine Suche nach einer Frau begleitet“, sagte der 25-Jährige, der seit 2012 mit seinen Eltern nach einer Partnerin in der RTL-Sendung Ausschau hält. „Dafür braucht man kein Drehbuch. Wir sind ja nicht beim Film.“ Lediglich beim Thema Geld gerät Ingo ins Stocken. Die Böhmenmann-Kandidaten hatten offenbart, dass RTL den Teilnehmern für die Kuppelshow lediglich 150 Euro zahlt. Eine Behauptung, der der echte Kandidat nicht widersprach. „Es geht mir nicht um Geld“, sagte Ingo in der „Bild“. „Es geht darum, dass ich eine Frau finde und über die Hilfe bin ich sehr dankbar.“
 
Böhmermann hatte behauptet, dass es ihm gelungen war, RTL zwei Schauspieler als Kandidat sowie dazugehörigem Schwiegervater zu präsentieren. Das fragwürdige Verhalten der zuständigen Redakteure hatte er mit versteckter Kamera aufgezeichnet. Mit dem #Verafake war Böhmermann nach seiner mehrwöchigen TV-Pause ein riesiger Coup geglückt. zuvor war der Satiriker mit seiner Schmähkritik gegen den türkischen Präsidenten Erdogan in die Schlagzeilen geraten, die sich binnen kurzer Zeit zur Staatsaffäre entwickelt hat. [kw]

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  • Medien_Maerkte_Artikelbild: © Phongphan Supphakank - Fotolia.com

32 Kommentare im Forum

  1. Nein, natürlich nicht. Dass das RTL-Team sich so manipulativ verhalten hat, war natürlich nur ein Einzelfall und betraf auch rein zufällig den Pseudo-Kandidaten. Ansonsten ist man immer ganz ehrlich zu allen. Um Schadensbegrenzung zu betreiben ist es natürlich am Glaubwürdigsten, wenn ein Kandidat selbst die Show verteidigt. :whistle: Eher hat man Ingo wohl die Pistole auf die Brust gesetzt mit der Androhung, dass man ihm nicht mehr dabei behilflich sein wird ein Mädel zu finden. Wes Brot ich ess, des Lied ich sing. Heißen die Eltern wirklich Lutz und Stups?
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